Jagd eines Unsichtbaren

Die Sonne geht schon auf. Wieder verschlafen. Verdammt, hoffentlich fällt es ihr nicht auf, das gäbe ein tolles Erwachen für sie. Aber egal, was hab ich mit ihr schon zu tun und auffallen würde ich auch wohl weniger.

Ich lege ihr die Decke über den Kopf und küsse ihre Schulter in der neu geschaffenen Dunkelheit, in der ich auch erneut meine Hand über ihren Körper huschen lasse. Sie sollte wach werden, damit ich mich noch von ihr verabschieden kann und wenigstens mir nicht so ein negativer Beigeschmack auf der Zunge kleben bleibt von der letzten Nacht.

Leise hauche ich ihr zarte Worte in ihren Nacken, der sich gefährlich nah an meinem Mund befindet und mich immer mehr dazu verleitet dort hineinzubeissen, obwohl ich genau weiss, dass sie dem nicht widerstehen könnte und erneut Wachs in meinen Händen würde. Warm und weich liegt ihr Rücken an meinem Bauch, drückt sich ihr Po an meine Lenden und als die Gedanken über die sich mir so eröffnenden Möglichkeiten in mir empor kommen ist mein imaginäres Verlangen nicht das einzige, was beginnt zu wachsen. Als wolle er an ihre Pforte klopfen und um Einlass bitten drückt sich mein erwachter Krieger zwischen ihre Schenkel und während sie noch mein Knabbern an ihrem Ohrläppchen, meine Bisse in ihre Schulter geniest und sich beginnt ein wenig zu drehen, ihre Beine ein wenig zu öffnen habe auch ich meine Meinung über meinen vorzeitigen Abgang geändert und gebe mich vollständig meinem Verlangen nach ihrem Körper hin.

Völlig vergessen scheint für mich mein Tages-Handicap, während ich mit ebenfalls geschlossenen, geniessenden Augen hinter ihr, unter ihr, zwischen ihr unter dem versteckenden Laken liege und ihre Wärme geniesse, die mich immer mehr beginnt einzuschliessen.

Sie dreht ihren Kopf in meine Richtung und ich fahre mit meiner Hand über ihr Gesicht, ihre Augen, möchte sie ihr am liebsten zu halten, aber sie möchte scheinbar lieber sichtlos geniessen, was ich ihr zu geben gewillt bin - was mir sehr entgegenkommt. Meine Hände gleiten über ihren Körper und als wollte sie mir ihre wohligen Rundungen darbieten streckt sie sich an mich, streckt ihre Arme über sich und scheint sogar ihre Lenden für meine Hände zu öffnen, sich mir vollständig feil zu bieten. Als ich mich dann endlich traute mir zu nehmen, was sie mir so offenkundig zu schenken gewillt war und meine Hände zwischen ihre Schenkel bewegte, um zu öffnen wo ich Einlass erbat, brauchte es nicht viel um mir klarzumachen, dass sie schon bereit war mich in sich aufzunehmen. Nicht nur mein Krieger glitt mit Leichtigkeit zwischen ihre Lippen, auch meine Hände waren geradezu nass von dem Ausdruck ihres Verlangens geworden als ich damit begonnen hatte sie zu öffnen, sie darauf vorzubereiten was ich sogleich mit ihr verbrechen würde, als ich immer und immer wieder zwischen ihre Schenkel fasste.

Es erregte mich nur noch mehr, als ich mein eigenes Körperteil zwischen meinen Zeigefingern fühlen konnte die ich an ihre Lippen gelegt hatte.

Ich hatte sie auf mich gehoben und ihr schlanker, leichter Körper schmiegte sich warm an meinen Bauch, drückte ihren knackigen Po an meine Lenden zwischen dem ich mich schon so wohlig betätigt hatte. Ich konnte einfach nicht anders, als sie in meinen Armen, die ich wie Tentakel um sie geschlungen hielt, gefangen zu nehmen während ich mich unter ihr wand und versuchte meine Stösse nicht zu sehr verkommen zu lassen, sondern mich mehr in ihr reiben zu lassen. Ihr immer wilder werdendes Keuchen bestätigte mich und spornte mich nur noch mehr an mich zu verausgaben, mich ihr hinzugeben, mich unserer Lusterfüllung zu opfern. Meine Hände glitten fordernd über ihren Körper und ihre Brüste wurden ebensowenig von meinen knetenden Berührungen verschont wie jeder ihrer anderen erogenen Zonen auch.

Vollkommen vergessen war für mich meine eigentlich immer grösser werdende Sorge, die mich mit jeder Minute des angebrochenen Tages mehr beschäftigen sollte, aber die mir auch mehr Macht und fast ebensoviele Probleme bereiten konnte.

Irgendwann erreichten wir sogar das gemeinsame Ende unserer erotischen Reise und in einem gewaltigen Wust von Lustgeschrei ihrerseits und eher gequetscht keuchendem Erhechten der Ziellinie meinerseits drehte sie sich von mir herunter. Eigentlich war ich ein bisschen enttäuscht, da ich sie viel lieber noch ein wenig in meinen Armen gehalten hätte, sie an mich gekuschelt hätte, aber wahrscheinlich war es so besser gewesen.

Wir hatten immer noch das Laken vollständig über uns liegen und gerade als sie sich umdrehen wollte nahm ich meine gesamten verbliebenen Kräfte zusammen um mich vor ihren Blicken zu flüchten - gerade noch rechtzeitig war mir wieder eingefallen was ich die ganze Nacht so erfolgreich verdrängen konnte.

Mit einem schnellen Schwung riss ich mich empor, aus dem Bett und hinüber zur Badezimmertür. Ich hatte dabei das Tuch erneut über sie gehüllt und bis sie sich befreit hatte, sich freie Sicht auf meinen erhofft nackten Hintern verschafft hatte, hatte ich längst die Tür erreicht um sie zumindest zu bewegen und ihr so eine einleuchtende Erklärung liefern zu können wo ich denn verblieben war.

Auch sie erhob sich nun und gerade als sie mir wieder den Rücken zudrehte ergriff ich sie geschwind und küsste sie erneut. Meine Hand an ihrem Hals drückte ihren Kopf rückwärts auf meine Schulter so dass ich an ihrem Ohrläppchen knabbern konnte während ich meine andere Hand abermals über ihren Körper gleiten liess, ihre immer noch nackte Haut überall berühren und streicheln zu können. Ich wusste genau, dass sie dabei ihre Augen schliessen würde um sich ganz meinen Zärtlichkeiten hinzugeben, so dass ich mich vorläufig in Sicherheit wog.

"Auf bald." wollte ich mich verabschieden und geschwind durch die Tür direkt neben uns verschwinden, auf dass bloss nicht mein "kleines" Geheimnis auffallen würde, aber ihre Nachfrage machte meine sofortigen Verschwindepläne aufgeschoben.

"Werde ich dich wiedersehen ?" fragte sie fast ängstlich ich wolle sie verlassen. Sie hatte wohl doch mehr in mich investieren wollen als mich nur für die schnelle Befriedigung ihrer fleischlichen Gelüste zu benutzen. Aber wollte ich das überhaupt ? Es wäre mir nicht einmal möglich, bei meinem Zustand, etwas derartiges zu beginnen.

"Ich denke nicht, dass du mich wieder sehen wirst, aber wir werden wieder zusammenkommen." tat ich geheimnisvoll und ebenso wie ich gekommen war verschwand ich aus ihrem Leben.

Die Stadt bot für mich ein gewaltiges Spielfeld an noch nicht erlebtem und ich war gewillt, alle diese Möglichkeiten wahr zu nehmen derer ich habhaft werden konnte.

Die Zeit hatte mich zu einem Raubtier gemacht, das niemandem Rechenschaft schuldig war, das tun und lassen konnte was es wollte, aber das auch mit dem Fluch der Gesichtslosigkeit, des Identitätsverlustes geschlagen war. Ich war Niemand, im wahrsten Sinne des Wortes eine Nichtexistenz.

Es begann alles kurz nach der Pubertät. Ich entdeckte nicht nur meine fleischliche Existenz, sondern verlor auch schier von heute auf morgen meine fleischliche Gestalt. Zwar schien ich so immernoch zu existieren - in der Form die ich vorher hatte - aber ein Spiegelbild würde ich wohl niemals mehr haben können. Ich war mehr als nur durchsichtig. Am Anfang hatte ich noch gehofft, ich könnte es kontrollieren, denn immer, wenn ich mich im Spiegel betrachtet hatte, zusehen konnte wie immer mehr von mir durchsichtig wurde versuchte ich mich zu konzentrieren und scheinbar sogar mit Erfolg, denn als ich mit fast glühendem Kopf wieder in den Spiegel schaute war es mir tatsächlich so, als könnte ich den Rest meines verblassenden Körpers wieder erspähen.

Es war aber leider ein Trugschluss. Ich hatte es mir wohl nur eingebildet und meine gequälten Augen hatten das Spiel mitgemacht. Für mich brach jedes mal eine Welt zusammen, wenn ich wieder einmal an irgend einem Spiegel vorbei ging, der in unserem Haus hing. Dies waren wohl die schlimmsten drei Tage meines Lebens. Zum Glück war es ein Wochenende, so dass es zumindest sonst niemandem aufgefallen war, der mich vielleicht in der Schule hätte sehen können, zumal sich wohl die Kleidung, die ich direkt auf der Haut trug diesem Phänomen anschloss.

Aber so irrte ich erst einmal vollkommen ziel- und orientierungslos durch die Welt und versuchte so alltägliche Dinge zu tun wie Essen, aber selbst Schlafen und trivialste Körperhygiene war zum Problem geworden, wollte ich nicht weiter auffallen. Auch dem Regen zu entgehen, der mich sichtbar machen könnte wurde fast zum Problem.

Ich hatte mich jedoch recht schnell damit abgefunden, dass sich meine Kindheitsträume erfüllt haben sollten und war nun immer darauf bedacht, niemals auch nur den Hauch einer Spur von meiner Existenz zu hinterlassen wenn ich es nicht wollte. Und so fand ich für praktisch alles eine Lösung. Kaufhaustüren öffneten sowieso automatisch, Duschen die man verschliessen konnte gab es auch in Schwimmbädern und für die Notdurft gibt es genügend Raststätten.

Viel schwieriger war es da schon Frauen nahe zu kommen, so wie ich es immer in Filmen mit ansehen musste, wie ich es nur zu oft praktisch direkt neben mir mitbekommen hatte wenn ich mir den Abend in einer dunklen Lasterhöhle vertrieb um mir anzuschauen, was ich nicht ansprechen durfte, nicht ansprechen konnte. Nicht dass ich mich nicht getraut hätte, aber ich hatte mich nie getraut das Risiko einzugehen, vielleicht doch gejagt zu werden. Aber selbst diese Hürde nahm ich irgendwann mit Bravour, also ohne meine Natur zu verraten.

Wahrscheinlich wird mich irgendwann eine Trivialität wie Karies oder eine Blindarmentzündung dahinraffen, wenn mich tatsächlich niemals jemand sehen können wird, aber ich hoffe, dass es bis dahin noch eine Zeit lang hin ist. Zu schade wäre es um all die Dinge und Möglichkeiten, die bisher ungenutzt blieben und die ich doch zu gerne noch ausgekostet hätte.

Neulich erst beispielsweise schlenderte ich auf der Suche nach etwas Warmem zum Anziehen durch die Kaufhäuser. Es scheint mich irgendwie eine Art Kraftfeld zu umgeben, das mich trotz Kleidung nicht sichtbar werden lässt - zum Glück - aber dennoch ziehe ich es vor, mich in aller Stille bei geschlossenen Räumlichkeiten umzukleiden, wäre doch das Aufsehen eines wenn auch nur kurz schwebenden Mantels zum Beispiel für meinen Geschmack schon viel zu gross. Langsam blickte ich mich um, die Zeit war ja grundsätzlich auf meiner Seite, hatte ich doch nichts zu verlieren, aber stets alles zu gewinnen.

Oft sehe ich auf der Strasse weibliche Schönheiten an mir vorbei stolzieren wie Pfauen die ihr Federkleid präsentieren wollen, doch diese schien nicht so zu sein. Zwar hatte sie - so weit ich das bis dahin erkennen konnte - eine phantastische Figur, aber die Arroganz, die oftmals die anderen Frauen erst interessant werden lässt wenn sie sonst kaum etwas zu bieten haben schien zu fehlen und war sogar durch einen fast freundlich warmen Gesichtsausdruck ersetzt worden. Sie war ein Mensch. Ich musste sie zumindest einmal sehen.

Mein Beten wurde erhört, als ich bemerkte, dass sie in die Dessousabteilung ging und sich tatsächlich eine komplette Garnitur herauspickte, die sogar mir spontan gefiel. Sie ging fast schon andächtig in Richtung der Umkleidekabinen. Vielleicht kam mir ihr Gang auch nur so vor, schien sich für mich die Welt um "uns" herum förmlich in Zeitlupe abzuspielen.

Als sie den Vorhang hinter mir zuzog und ich fast schon fürchtete, sie könnte mich bemerkt haben als sie sich fast nervös umzuschauen schien, ich annehmen musste sie hätte mich hereinhuschen hören oder gar einen Lufthauch oder gleich ein Kleidungsstück von mir an sich gefühlt. Aber dann begann sie doch damit, sich zu entkleiden.

Ich hielt fast den Atem an. Zwar atmete ich sowieso sehr leise - das hatte ich mir so angewöhnt um nicht doch einmal ungewollt gehört zu werden - aber hatte doch etwas Angst, dass ich meine Körpergeräusche nicht vollständig kontrollieren könnte. Zu sehr erregte mich die Situation, ihr wundervoller Körper der sich da direkt vor mir, wenige Zentimeter vor meinen Fingern die ich nur hätte ausstrecken brauchen um ihrer habhaft zu werden, entblätterte.

Sie schien fast einen Striptease für mich zu vollführen, hatte ich das Gefühl, tänzelte sie doch sehr lustvoll scheinbar vor dem Spiegel hin und her. Fast unheimlich leicht glitt ihre Bluse von ihren Schultern und wieder überkam mich das Verlangen, mich genau dort hineinzuverbeissen, ihren freigelegten Körper zu umgarnen, zu liebkosen, zu streicheln und wieder war ich noch genügend bei Sinnen dass ich es nicht tat. Immer mehr ihrer makellosen Haut legte sie frei, bewegte sie in mein Sichtfeld und immer enger konnte ich meine Hose spüren, die wohl bald diesem Ansturm nicht mehr stand halten würde.

Es schien immer heisser in diesem kleinen Raum zu werden denn ich begann zu allem Überfluss auch noch zu schwitzen und konnte schon fast selbst meinen Schweiss riechen, der sich mit dem Angstschweiss zu vermischen begann, den ich schon die ganze Zeit ausgestossen haben musste. Nicht nur meine Erregung, auch meine Angst entdeckt zu werden wurde immer grösser und vermittelte mir ein irgendwie neues Gefühl der Verwundbarkeit, das ich noch nie zuvor verspürt hatte.

Endlich hatte sie sich - eigentlich entgegen der Hausordnung für Unterwäsche - vollständig entkleidet und begann damit, sich ebenso bedächtig wie sie sich entkleidet hatte, die neuen Kleidungsstückchen an ihren Körper anzutragen. Ich hatte fast das Gefühl, dass ich immer schwerer zu atmen begann, fühlte ich doch erneut mein Verlangen nicht nur in mir aufsteigen sondern sich auch in meiner Hose zu manifestieren und mir ein fast wohliges Gefühl der Existenzlust zu vermitteln. Ich spielte schon mit dem Gedanken, meine Not vielleicht sogar direkt hier zu befriedigen, doch hielt mich die Furcht vor den Geräuschen, die ich dabei wohl gemacht hätte wieder davon ab.

Sie hatte schon alles angezogen, das sie mit in die Umkleidekabine genommen hatte und bot mir einen kaum zu vergleichenden Anblick, den ich wohl niemals mehr vergessen können werde. Nicht nur ihr Gesicht, ihr Blick war von solch verwundbar zarten Schönheit, auch der Rest ihres Körpers war förmlich makellos und schrie mich förmlich an ich solle ihn doch mit meinen Zärtlichkeiten verwöhnen - doch ich würde mich zurückhalten müssen.

Sie fuhr mit ihren Händen über ihren Körper, fühlte den Stoff auf ihrer Haut, tastete sich ab und ich hatte fast das Gefühl, dass sie den Spiegel gar nicht benötigte, auch wenn sie direkt davor stand und sich davor zu räkeln schien. Ein Schreck durchfuhr mich, als ich mir dachte, sie könne diese Show vielleicht nur für mich abhalten, sie könne mich tatsächlich entdeckt haben und gerade war mir, als hätte ich mich selbst seufzen gehört, als sie wieder begann sich umzukleiden und mir somit jegliche Sorge um meine Verborgenheit verbleichen liess.

Als sie unsere kleine Kabine verliess blieb ich noch kurz alleine dort und beruhigte mich erst einmal mehrere Minuten lang von dieser Situation. Diese Darbietung war fast zuviel für mich gewesen. Schon hatte ich Lust meine Natur für sie aufzugeben bloss um noch einmal etwas ähnliches mit erleben zu dürfen, um noch einmal ihren göttlichen Körper beobachten zu dürfen, wie er sich für mich bewegt, sich mir darbietet, um vielleicht sogar einmal direkt in ihre Augen schauen zu können, durch ihre Augen hindurch. Aber die Vernunft hielt mich wieder einmal von dieser Dummheit ab. Zum Glück.

Aber sehr langweilig wäre mein Leben wohl gewesen, wenn dies die einzige Situation meines persöhnlichen Spasses gewesen wäre. Immerhin war ich schon seit einigen Jahren auf diese Art unterwegs, bestritt mein Leben unentdeckt inmitten einer Öffentlichkeit, die mich genauso gut als Randgruppe hätte missachten können - viel weniger wäre ich dann wohl auch nicht beachtet worden.

Irgendwann begann ich dann aber sogar, mit meiner Situation und der Konfrontation mit anderen Menschen zu spielen und letzte Nacht und der darauf folgende, dieser Morgen waren ganz gewiss nicht der Gipfel meiner persöhnlichen Extase gewesen.

Ich machte mir fast sogar einen Spass daraus, dass sie mich nicht sehen konnten, dass sie mich nicht einmal sehen konnten, wenn sie sich tatsächlich umdrehten und genau das schien mich bei einigen Frauen interessant zu machen. Ich hauchte ihnen ein paar dezente Worte über die Schulter direkt und leise in ihr Ohr - egal wo, in der Disco oder bei McDonalds, es war im Grunde immer das gleiche gewesen. Wenn ihnen das gesagte zu schmutzig gewesen war kam es auch schon einmal vor, dass sie sich, zum Schlag ausholend, gleich umdrehten und dann feststellen mussten, dass sie alleine waren und daraufhin ersteinmal recht irritiert in der Gegend umher schauten, bis ich mich dann herabliess und ihnen noch einmal meine Stimme zu präsentieren.

Vielleicht lag es sogar an deren Klang, denn sie war mit der Zeit und abnehmender Benutzung immer tiefer geworden und hatte sich fast zu einem brummigen Bass stilisiert. Es muss wohl auch diese Tonlage gewesen sein, die sie ab und an dazu verleitet hatten, mich überhaupt nicht weiter wahr zu nehmen, zu vermuten, ich könnte vielleicht nur ein Halleffekt aus dem Nachbarraum sein und nicht weiter beachten, was ich zu ihnen zu sagen hatte.

Aber selbst diese kriegte ich irgendwie rum, und wenn ich sie direkt angehen musste. Oftmals konnte ich mir praktisch alles erlauben ohne dass sie gleich schreiend von dannen rannten. Sie liessen zu, dass ich sie an Stellen berührte, die sie mir dann sogar begannen entgegenzustrecken, die sie in aller Öffentlichkeit genossen berühren zu lassen. Es war wohl sogar ein Gefühl der Sicherheit, das die Tatsache vermittelte sie würden ebensowenig entdeckt werden wie ich, wenn sie sich nicht zu auffällig benehmen würden.

Es kam sogar nicht selten vor, dass sie sich von mir gleich an Ort und Stelle in ein dunkles Eckchen geleiten liessen und ihren Rock oder ihr Kleid für mich genügend öffneten um gleich dort alle Gelüste zu erfahren, die ich ihnen zu bieten hatte, die ich ihnen erfüllen würde.

Eine dunkle Ecke aber musste es schon sein, damit zumindest nicht entdeckt würde, dass ich mir Einlass gewährte, dass ich mehr Zugriff, mehr Einblick bekam als es möglich erscheinen sollte. So sind eben die Frauen, sie wollen einfach nur geniessen, wollen alles haben aber möglichst kein Risiko eingehen müssen, sich bloss nicht offenbaren müssen, am besten nicht einmal eine Schwäche oder gar Gefühle zeigen.

Aber zumeist liessen sie sich an der Bar ansprechen, liessen die Worte, die ich ihnen zu sagen hatte auf sich einwirken, genossen es, so verbal umgarnt zu werden und als sie dann bemerkt hatten, dass hinter ihnen gar niemand zugegen war von dem dies stammen könnte trat ich meist berührungstechnisch in Erscheinung, näherte mich ihr auf für Normalsterbliche praktisch unmöglich direkte Art und Weise durch direkteste Berührungen an gar persönlichster Stelle. Ihre suchenden Blicke verpuffen noch in der Umgebung während meine Hände äusserst forsch über ihren Körper wandern und ihr beginnen klarzumachen, dass sich ihr Leben grundlegend geändert hatte - zumindest für diese Nacht.

Oftmals gab es allerdings auch die Alternative, dass sie schreiend aufsteht und wild kreischend den Saal verliess. Manche Menschen sind einfach völlig verkrampft und nicht im geringsten Aufgeschlossen für neue Erfahrungen. Sie hatte auf jeden Fall eine Nacht voller extatischer Hemmungslosigkeit verpasst, derer sie sich aber wahrscheinlich sowieso nicht hätte hingeben können da sie sicherlich auch dafür viel zu verkrampft gewesen wäre.

Jedoch der restliche Anteil der weiblichen Besucher, der sich pflegte an solchen Orten allgemeiner Wollust herumzutreiben, liess sich stets gerne umgarnen und stand dem somit neuen oft sehr aufgeschlossen gegenüber. So schienen sie es oftmals förmlich zu geniessen sich von mir in aller Öffentlichkeit berühren zu lassen, sich an Orten abtasten zu lassen, an denen es für Normalsterbliche schon unmöglich ist hinzuschauen wenn sie überhaupt sichtbar wären geschweige denn sich direkten Zugriffes zu bemächtigen.

Dabei war es eigentlich immer die gleiche Vorgehensweise. Ich stand in ihrer Nähe, oftmals sogar direkt vor ihr - es machte für mich ja keinen Unterschied ob sie mich hinter sich nicht sah oder direkt vor ihren Augen - und flüsterte ihr mit deutlichem Wort meine ersten Sätze entgegen um auch gleich vielleicht mit etwas Wind den Eindruck des Geistes, der sich ihrer bemächtigen wollte, noch zu verstärken. Mit Sicherheit war sie nun etwas verwirrt und begann sich umzuschauen, natürlich nicht ohne immer mehr von mir zu hören zu bekommen, was ich denn mit ihr anstellen würde und dass ich ihre geheimsten Wünsche erfüllen würde - eben lauter solche Sachen die einem eigentlich sowieso niemand recht abkauft aber in einem solchen Ausnahmefall sowieso einzig der Klang meiner Stimme von Bedeutung war.

Meist begann ich dann sogar schon damit, sie zu berühren, meine Hand wärmend an ihre Seite zu legen - wobei die Frauen oftmals ohnehin dahinschmolzen - und auch meinen Arm weiter um sie zu legen. Meine Hände liess ich dabei nie lange an dem selben Ort, liebte ich es doch viel zu sehr sie zu umgarnen, mit ihrem Körper, ihrem Verlangen nach solch Ungewöhnlichem zu spielen.

Vor allem der Körper war es, auf den ich achtete. Ich hatte selten das Verlangen nach zwischenmenschlicher Verbalkommunikation und so suchte ich immer nur nach einem Opfer das meinen Bedürfnissen für diesen Moment entsprach. Haben konnte ich sie alle, das war mir immer bewusst gewesen, zumal auch die intelligenteren Wesen unter ihnen sich oftmals von der Offenbarung meiner Natur sehr angezogen fühlten und reges Interesse nach mir ausdrückten. Leider wurde ich aber zu oft auch von Diesen enttäuscht wenn ich begann weiter in ihrem Geist zu bohren, weiter in ihrer vorgetäuschten Intelligenz zu wühlen und feststellte, dass ich nichts fand was es sich zu suchen gelohnt haben konnte und landete somit dann doch nur zu oft als Körperfetischist bei Körperfetischistinnen.

Aber auch das muss nicht das schlechteste sein und ab und an ist selbst unter diesen Gehirnimmitaten die ein oder andere Perle. Doch zu mehr kann es selbst dann nicht kommen. Zu gross ist der Ekel davor, von ihr niemals angeschaut zu werden, immer das Gefühl zu haben, dass sie immer durch mich hindurchsieht, was in der Natur der Sache liegt - etwas anderes würde ihr ja auch schwer fallen.

Tja, letzte Nacht. Das war mal wieder ein lohnender Fang. Eigentlich ein Versuch wie es jeder andere auch hätte sein können, eigentlich war es nur eine weitere schöne Frau die ich gedachte zu umgarnen, sie mir und meinen fleischlichen Gelüsten Untertan zu machen.

Doch irgendwie war es dann doch nicht nur ihr wundervoller Körper, den ich bekam, sondern tatsächlich auch ihr Herz das sie mir schenkte. Doch davon hatte ich noch keine Ahnung, als ich mein normales Spielchen mit ihr begann. Aussergewöhnlich war nur, dass sie begann, mich anzusprechen als ich damit begann, meine Hände weiter und fester über ihre Rundungen gleiten zu lassen, damit begann, ihren Hals anzulutschen und mich mitten in aller Öffentlichkeit der Disco in der wir waren meiner eigenen Leidenschaft hinzugeben, mich ihr mehr zu widmen, als ich das hätte tun können wäre ich Normal

kein Tippfehler

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Sie versuchte mich von sich weg zu halten - ein wenig nur, eben so weit, dass sie mich ansprechen konnte, dass sie mir den Vorschlag unterbreiten konnte doch zu ihr zu gehen, uns diesem wenig erregenden und eher behindernden Ort zu entziehen und der erotischen Zweisamkeit in ihr vertrauter Umgebung hinzugeben.

Es hätte natürlich eine Falle sein können, ein Hinterhalt von jemandem, der mich hätte einfangen können, der mich jagte. So unwahrscheinlich dies auch war, unmöglich war es nicht. Aber wer hätte mich auch jemals beobachten könne, trieb ich meine Spielchen doch stets im Versteck der Dunkelheit - selbst in diesem Moment musste es ihr immer noch schwer fallen überhaupt wahr zu nehmen, dass sie mich im Normalfall nicht hätte sehen können.

Mich durch die Dunkelheit sicher fühlend liess ich sie mir den Rücken zukehren und schob sie vor mir her, immer mindestens einen Arm um sie legend aber vor allem immer darauf bedacht mich zumindest offiziell nicht in ihrem Blickfeld zu bewegen, wenn wir einen Ort durchschritten, der ihr mehr Sicht offerierte.

Zum Glück wohnte sie unweit dieser Lokalität, so dass sich nicht das Problem einer eventuellen Autofahrt ergab, bei der ich mich wohl nicht mehr hätte herausreden können. Ich weiss wirklich nicht, was ich getan hätte, wenn dies der Fall gewesen wäre. Oft habe ich mir schon die Frage gestellt, ob ich mich einem anderen Menschen überhaupt offenbaren soll oder darf, ohne gleich Gefahr zu laufen benutzt oder auch weggestossen zu werden. Glücklicherweise kam dieser Fall jedoch bisher niemals vor.

Schon im Hausgang begann ich dann, ihren Körper ein wenig mehr zu bearbeiten. Gerade wollte sie der versteckenden Dunkelheit ein Ende bereiten und zum nahen Lichtschalter greifen, da griff ich auch schon geschmeidig und vor allem fast ängstlich schnell nach ihrer Hand um meine Finger mit den ihren zu verschmelzen, ihren Arm, ihren ganzen Körper mit dem meinen an die Wand zu drücken und mich ihr immer weiter zu nähern.

Endlich konnte ich die Wärme ihres Körpers an dem meinen fühlen. Darauf hatte ich die ganze Zeit gewartet, hatte gehofft, dass es endlich einmal so sein würde wie ich es mir schon die ganzen Jahre gewünscht hatte, dass ich mich endlich trauen könnte mich auf ein derartiges Abenteuer - die Realität - einzulassen ohne dem Wahn der Hoffnungen zu verfallen tatsächlich so leben zu dürfen. Dennoch konnte ich für eine Zeit lang wenigstens vergessen, was mir sonst immer Sorgen bereitete, mich ablenkte, die Andersartigkeit meines Seins.

Ich begann, ihr die Kleider vom Leib zu reissen, sie auszuziehen wie es mir am leidenschaftlichsten erschien. Seit ich sie gesehen hatte, seit ich das erste mal Hand an sie gelegt hatte, mit ihrem Körper begonnen hatte zu spielen, stiegen in mir die Säfte fleischlichen Verlangens empor und je mehr ich uns schon in Erreichbarkeit der absoluten Erfüllung wähnte desto grösser wurde der Drang dieses zu erreichen, darauf hin zu arbeiten.

Ich riss ihre Bluse auf während sie versuchte, mir gleichzutun und nach meinem Hemd tastete, es versuchte mir über den Kopf zu ziehen und somit auch meinen Oberkörper blank zu legen. Eng drückte sie sich an mich, genoss zusehends das Gefühl nackter Haut auf nackter Haut, als ich abermals begann mich an ihrem Hals gütlich zu tun, an ihr zu knabbern bevor ich mich mit heissen, nassen Küssen an ihrem Körper herab arbeitete um die Rundungen ihrer Weiblichkeit mit meinen Lippen ebenso verwöhnen zu können wie ich es von ihr später erhoffte.

Trotzdem riss sie sich irgendwann los und zog mich an meiner Hand hinter sich her, zu ihrer Wohnungstür, die sie mit eingeübten Handgriffen geschwind aufschloss und - mich immernoch hinter sich fühlend - auch sogleich hineinstolperte. Wir konnten es wohl beide nicht mehr erwarten und landeten mehr oder weniger sanft auf dem Fellteppich, den sie in ihren Räumen liegen hatte und der unser Gelage wärmend begrüsste.

Es war immer noch dunkel genug, auch wenn ich daran kaum mehr einen halben Gedanken verschwendete, dass sie keinen Verdacht schöpfen konnte, selbst wenn sie die Augen geöffnet gehalten hätte. Ich gab mich unterdessen der Unmöglichkeit, eine enge Hose elegant auszuziehen hin, während ich immernoch an ihren Nippeln saugte, knabberte, ihre Brüste zwischen meinen Lippen hielt, sie einsaugte, mit ihnen spielte und mich an ihrem leisen, aber immer lauter werdenden Stöhnen ergötzte.

Sie lag in ihrer nackten Schönheit neben mir und streckte sich, als ich begann meine Hände über ihren Körper gleiten zu lassen, es genoss neben ihr zu liegen und die Wärme ihrer Aura auf mich übergehen zu fühlen. Meine Hand schwebte fast von selbst über die winzigen Härchen überall auf ihrer Haut, liessen meine Berührungen wohl nur erahnen, aber sie dennoch fühlen, wie auch mein Körper seine Wärme verspieh. Als ich damit beginnen wollte meine Hände an Orte zu führen, an denen ich sie mit Sicherheit problemlos zur Weissglut hätte treiben können, schreckte sie schier auf und begann drauflos zu krabbeln. Sie wollte mich wohl nur in ihr Schlafzimmer bugsieren, denn sie wehrte sich nicht im geringsten gegen all die Berührungen, die ich ihr auf diesem kleinen Marsch zuteil werden liess. Ich genoss jede Bewegung, die sie unter mir machte, als ich hinter ihr, über ihr herkroch, sie begann am Rücken beginnend abzulecken, mit meiner Zunge weiter verwöhnte und sie weiter zwischen ihren Backen bis direkt hinein in ihr Allerheiligstes wandern liess als sie mir gerade entkommen wollte, als sie gerade die Kante ihres Bettes erklimmen wollte und mir somit ihr wertes Hinterteil noch einladender darbot.

Fast schon schreiend kam mir plötzlich ihr aufstöhnender Seufzer vor, als ich meine Zunge abermals und vor allem so tief als mir denn möglich in sie hinein bohrte und begann, ihr Innerstes zu erforschen wie zuvor ihre Zunge die meine. Ich streckte meine fleischig nasses Tentakel weit in sie vor und liess sie zwischen ihren Lippen tanzen, knabberte sogar ein wenig an ihr was mir abermals Bestätigung brachte und unter ihren Lustgeräuschen, die sie mir entgegenwarf, sogar wagte, ihren Hohlraum, den ich eben noch mit meiner Zunge auszufüllen wusste, aufzublähen, aufzublasen. Und wieder vermittelte mir ihr nun nicht mehr leises Jauchzen die Sicherheit nicht nur nichts falsches getan sondern viel eher ihr Freude bereitet zu haben.

Wir begannen beide ein wenig zu lachen als sie sich dann auf das Bett legen wollte und die Luft mit einem leisen Blubbern wieder entwich, eben laut genug dass wir es beide gerade hören konnten. Ich wagte mich nun wieder neben sie zu legen und ihren wundervollen Körper an mich zu ziehen und die Wärme meines eigenen mit ihr zu teilen. Als sie mich an ihrer Seite fühlte drehte sie sich jedoch zu mir herum, über mich und begann mich von Hals bis weiter hinunter abzulecken, mit heissen Küssen zu übersäen, Küsse die mich förmlich entflammen liessen je mehr sie an mir zu saugen begann, je mehr sie sich dieser einen Stelle meiner eigenen, absoluten Intimität näherte.

Auch dort wollte sie nicht halt machen und begann langsam und behutsam das, was sie dort unten vorfand, was sie erfühlen konnte nicht nur mit ihren Fingern zu bearbeiten. Ihre Lippen schlossen sich heiss und nass um mich und als sie dann auch noch begann an ihm zu knabbern konnte auch ich nicht mehr still bleiben. Ich hob ihren Po fast mit Leichtigkeit über meine Brust und spreizte ihre Beine über meinen Kopf, damit ich meine Zunge abermals in ihr Allerheiligstes schieben konnte, wie ich es zuvor so sehr genossen hatte. Ihr warmer Körper auf dem meinen tat sein Übriges und bei jeder Bewegung die sie auf mir vollführte fühlte ich ihre Brüste meinen Bauch berühren, sich an mir reiben und mir ihre Existenz erklären. Mit jedem Ruck, jedem Biss den sie mir antat genoss ich unser Beisammensein noch mehr und fast schon glaubte ich daran, dass es das vielleicht sein könnte, dass dies das Ende meiner Einsamkeit gewesen sein könnte und mit jedem Stückchen ihres Körpers das ich mir mehr aneignete wollte ich sie mehr besitzen, sie mehr verschlingen wollte. Es war eigentlich weniger ihr Mund um meinen Dolch als mehr ihr Stöhnen bei jedem zarten Biss, den ich in ihr Allerheiligstes vollführte, bei jeder Berührung meiner Zunge tief in ihr die ich schaffte noch ein winziges Stückchen vorauszutreiben, das mich letzten Endes immer weiter antrieb, mich zum Wahnsinn zu treiben schien.

Meine so angespornte Erregung konnte ich gerade so genügend im Zaum halten, dass ich nicht zu einem vorzeitigen Ende kommen würde, auch wenn mich ihre Taten zu genau diesem sehr vehement getrieben hatten, als sie endlich abliess und sich begann an mir herumzudrehen - natürlich nicht ohne meine Hände fortwährend auf ihrem Körper zu spüren.

Als ich mich dann am Kopfende ihres französischen Bettes aufsetzte und sie sich vor mir aufrichtete, um mit ihren Beinen an meiner Seite sich erst von mir den Bauch küssen zu lassen, dann die Brust und während ich mich versuchte mit meinen Lippen weiter nach oben vorzuarbeiten spürte ich auch schon ihren Po, ihre nassen, warmen Lippen, die sich langsam und sanft um mein bestes Stück legten. Mit jedem Bisschen, das sie weiter herunterrückte, das sie über mich glitt, das mich zwischen sie liess stöhnte sie noch ein bisschen lauter und mit jeder Bewegung die sie mit ihrem Becken vollbrachte wenn sie mich noch weiter, noch tiefer in sich hineindrängen wollte sagte sie mir, dass sie mich wollte, und dass sie mich mehr wollte als nur für diese eine Nacht - und später in der Nacht sagte sie mir sogar, dass ich mich zumindest darin nicht geirrt haben sollte.

Endlich hatte ich es wenigstens für kurze Zeit geschafft mein Handicap zu verdrängen, mich für wenige Stunden wirklich zu entspannen. Und doch wagte ich es nicht, bei ihr zu bleiben.

Aber selbst, wenn ich mich einfach nur unter die HiSociety mischte, einfach nur mich von diesen merkwürdigen Menschen unterhalten lassen wollte, hatte ich immer meinen Spass. Nicht, dass ich sie verachtend beobachtete oder mich gar über sie lustig machte, es war vielmehr die Art, wie sie pflegten ihre Geschäfte im Kreis einer lockeren, gezwungenen Party zu machen oder gar difficilste Lieferkonditionen auszuhandeln.

Aber auch Firmengeheimnisse wurden ausgeplaudert und genau das war es, auf das ich es oft abgesehen hatte. Es war fast das gleiche, wie wenn ich mich in einer dieser grossen Geheimniskrämerfirmen herumtrieb und den Leuten über die Schulter schaute, wie sie im Zwei-Finger-Suchsystem ihre Passwörter einzutippen pflegten und so für mich eine fast genauso leichte Beute waren wie solche, die sie gleich - sehr sicher versteckt in der offenen Schreibtischschublade - aufgeschrieben hatten.

Es war dabei nichteinmal die Tatsache, dass ich mich des Nächtens dann ihres Zugangs bemächtigte und in abgeschiedener Einsamkeit des geschlossenen Gebäudes mir selbst Vorzüge und Reichtum ergaunern konnte - was ich auch schon ausgenutzt hatte, denn immerhin wollte ich meinen sonstigen Lebensstil ja auch von etwas bezahlen können, wollte auch einmal ungestört in einem Penthouse wohnen und mich an sichtbarstem Wohlstand erfreuen können - sondern vielmehr die Verwirrung die ich damit stiften konnte, die Gesichter der Leute, die merkten dass sie offensichtlich daran Schuld waren und das unglaublich unschuldige Gesicht das sie machen konnten wenn sie von ihrem Chef darauf aufmerksam gemacht wurden. Aber eines tat ich niemals, nämlich Unschuldige bestrafen.

Jeder, dem ich etwas anhängte, für den ich Spuren hinterliess die ihn verrieten hatten zuvor schon einiges auf dem Kerbholz. Einer von ihnen war nur ein kleiner Betrüger, der genau dafür auch dann verknackt worden war, ein anderer hingegen war etwas höher gestellt und hatte seine Stellung nicht gerade mit ehrlicher Arbeit erworben - er hatte wohl auch ein wenig von dem verfrühten Ableben seiner Vorgänger profitiert, denen er sogar dabei zugesehen hatte. Aber Al

Al Capone

ging es ja auch nicht anders und so war es für ihn wohl auch überaus ärgerlich für ein Verbrechen endgültig verknackt zu werden, das vergleichsweise geringfügig war. Aber so kann das Leben spielen.

Mit der Hauspost zu spielen war ein fast gleichwertiger Spass, offensichtliche Geheimnisse auszuplaudern, weiterzuerzählen. Es musste nicht die Öffentlichkeit erfahren, es musste nur klargemacht werden, dass er mit der Frau seines Chef vielleicht nicht im Fahrstuhl hätte fahren sollen, der auch noch videoüberwacht war. Auch hätte er vielleicht das Band beseitigen, und es nicht unvorsichtigerweise im Player des Bosses deponieren sollen.

Und selbst die Mobber vom Dienst entkamen mir selten. Oftmals war es auf den ersten Blick offensichtlich, wer der Rädelsführer der Stänkergemeinschaft war, aber manchmal verbrachte ich auch schon mal einen Tag lang beobachtend auf einem Schrank sitzend oder auf der Fensterbank in der Sonne liegend - wenn ich auch keinen Schatten warf konnte ich sie glücklicherweise doch wärmend spüren. Durchschauen konnte ich die Spielchen jedoch immer recht leicht, war das Verhalten der meisten doch vollkommen anders, wenn sie sich unbeobachtet fühlten und auch von verräterischen Selbstgesprächen durchzogen, wenn sie alleine waren.

Bei diesen Dingen durchlebte ich immer die grössten Hassphasen. Es ist schon länger her und damals hatte ich diese Form des Stresses auch nicht so recht wahrnehmen wollen - und wenn, dann nur als amüsantes Schauspiel dessen Sarkasmus und Sticheleien mich oftmals künstlich amüsierten. Dann aber geschah ein für mich echtes Traumaerlebnis. Eben hatte ich noch einen Mitarbeiter von seinen Kollegen fertiggemacht abdampfen sehen, rechnete schon damit, dass dieser mit einem Vorgesetzten wohl wiederkäme, jedoch war dies nicht der Fall.

Als ich dann später das Gebäude wieder verliess traf ich ihn wieder - mit zerschmettertem Körper auf einer Bahre liegend.

An diesem Tag hatte ich für mich den Entschluss gefasst mein Tun doch nicht nur nach dem eigenen Vorteil auszurichten, doch nicht völlig dem Egoismus zu verfallen sondern das letzte Fünkchen menschlichen Gerechtigkeitssinn doch noch zu reaktivieren. Auch wenn ich mich einer Art Rache verschrieben haben mochte fand ich das Ziel doch immernoch erstrebenswert. Seitdem nahm ich sogar sehr viel meiner Lebensfreude die ich verspürte wenn ich ein noch unbekanntes Gebäude betrat und nach neuen Schandtaten gierte aus diesem Hass gegen die Ungerechtigkeit.

Wieder gehe ich durch das Bankenviertel, schaue mir ein wenig das Treiben hinter den Kulissen des Big Business an. Schöne, grosse Gebäude leisten können sie sich ja tatsächlich und ich fühle mich fast dort hineinpassend in dem Aufzug den ich mir zusammengestellt hatte. Ich konnte ihn zwar selbst nicht mehr sehen - was keine Bewertung ist - aber das Gefühl beim Tragen ist schon ein anderes.

Aber wenigstens ist der Aufzug schnell. Achzig Stockwerke möchte ich nicht zu Fuss gehen müssen. Hoffentlich bemerkt mich in dieser engen Kabine diesmal niemand, aber so viele werden schon nicht mehr dazukommen. Nur eine junge Frau und ein Mann im Bänkeroutfit - sehr merkwürdige Menschen diese Bänker. Irgendwie kommt mir die Frau aber bekannt vor. Vielleicht habe ich sie ja schon einmal beobachtet. Kann ja sein, passiert ja öfters.

Der Mann steigt aus. Jetzt bin ich ganz alleine mit ihr. Ich könnte jetzt tatsächlich über sie herfallen, und niemand würde es sehen. Und selbst wenn, würden sie auf dem Überwachungsvideo doch nur eine Frau sehen, die sich merkwürdig bewegt.

Aber was ist das. Sie geht selbst zu dem Notstopschalter. Sie stoppt den Fahrstuhl. Habe ich mich irgendwie verraten ?

"Hallo Fremder. Möchtest du mich wieder nur mit den Augen ausziehen."

"Aber wie kannst du wissen, dass ich hier bin ? Siehst du mich etwa ?"

"Ich kann nicht sehen. Aber ich höre deinen Herzschlag, rieche deine Anwesenheit."

"Ist mein Deo so schlecht ? Äh. Du HÖRST mich ?"

"Blinde hören eben ein bisschen besser als andere Menschen."

"Aber wie kannst du mich wiedererkennen. Wo hast du mich denn noch bemerkt ?" Und dann erkannte ich sie doch. Es war die Frau, die mich einst in der Umkleidekabine so zum Wahnsinn getrieben hatte, die mich so verzauberte, deren Blick mich so übermannt hatte, so von der Existenz zumindest eines guten Menschen überzeugt hatte. Und jetzt hatte sie mich auch noch wiedergefunden.

"Damals wollte ich nichts sagen, ich dachte mir schon, dass du etwas besonderes bist, wenn du einfach so neben mir stehen bleibst ohne mich zu berühren, ohne mich anzumachen, ohne mir auch nur einen winzigen Hinweis auf deine Gegenwart zu geben. Du warst einfach nur da. Das hat mir unwahrscheinlich imponiert. Und als mir dann nachher jemand versichert hatte, dass ich ganz sicher alleine in meiner Kabine gewesen war, habe ich mir schon meinen Teil denken können...." Sagt sie einfach so drauflos und weiss wahrscheinlich nichteinmal was sie damit bei mir angerichtet hat.

Zum einen brach für mich eine Welt zusammen, zum anderen aber baute sich auch wieder eine vollkommen Neue vor mir auf. Ich könnte vielleicht nicht mehr alleine sein. Wir wären wohl das perfekte Paar der Ausgestossenen, die zueinander gefunden haben.

Ich werde mich wohl auf sie einlassen.

Traumtrunken im siebten Himmel gehe ich. Sie würde mich aus eigener Kraft nicht wiederfinden, aber ich würde sie finden, die Zeit arbeitet immer für mich, denn ich habe sie ja.

Sie könnte die Rettung für meine verlorene Identität sein. Sie würde die einzige sein, die mich sehen könnte, obwohl sie nicht sehen kann. Und obendrein sieht sie auch noch phantastisch aus. Ich hoffe nur ich werde ihr genügend bieten können.

Ich werde sie wiedersehen. Ich muss sie wiedersehen, möchte bei ihr sein.

Allein schon der sanfte Klang ihrer Stimme verzaubert mich vollkommen, der Gedanke an ihr Gesicht, an ihre Augen die mich immer anzuschauen scheinen macht mich nach ihr Verlangen. Könnte es mehr sein ?

Viel Verkehr heute auf der Strasse. Ist doch manchmal ein Glück, dass es Ampeln gibt. Wenn ich ohne solche über die Strasse wollte, müsste ich wohl verdammt lange auf eine freie Stelle warten - oder auf jemanden, den ich dafür benutzen könnte, aber sowas ist auch reichlich umständlich. Grün - die Farbe der Hoffnung. Schon irgendwie Hintergründig, aber was solls, trifft ja doch meine Stimmung.

Ich glaube, ich werde sie doch wiedersehen. Immerhin ist sie offensichtlich der Volltreffer für mich. Ich könnte ihr unauffällig zur Hand gehen, könnte immer für sie da sein und nur sie könnte mich "sehen", mich bemerken. Ein sehr sicheres Gefühl spüre ich in mir aufkommen. Selbst, wenn sie es nicht ist, scheint mir ein Leben mit ihr besser zu sein, als alles bisher dagewesene, ja fast sogar normal - so man es denn so nennen kann.

Bei diesem Gedanken wird die Welt um mich hell, bunt, freundlich und offen. Ich habe Halt gefunden, habe einen Fels in der Brandung meiner Existenz entdeckt - oder besser, sie hat mich entdeckt. Eine Blinde und ein Unsichtbarer, was für ein Paar.

Oh Mann, schläft der etwa. Seine Ampel ist doch rot, oder ? Meine ist grün, also ja. Oder er hat ABS und rast immer so.

Mit nem Laster ?

He, aufwachen !

Du hast rot !

Der schläft tatsächlich - und ich direkt vor ihm...

Bloss weg.

Nur noch ein halber Meter.

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-

-

Vollkommen in Gedanken geht er über die Strasse. Jenseits der Realität nimmt er nicht wahr, dass sich ein Laster nähert. Warum sollte er auch hupen, für ihn ist die Strasse leer.

Im letzten Moment bemerkt er die nahende Bedrohung und hechtet sich in vermeintliche Sicherheit. Aber auch auf der anderen Seite ist schon zu viel los. Ein Kleintransporter erwischt ihn voll und schleudert ihn in ein nahes, städtisches Waldstück. Leblos bleibt er liegen, unbeachtet von allen, die ihn ohnehin nicht sehen können.

Er war sofort tot.