Ich sah dich vor mit, dann hinter mir, du drehtest dich um und blicktest mir nach, ich sah dich an. Spaeter dann erspaehte ich dich im getummel dich bewegen zu mir unbehagen bereitenden Klaengen und floss dahin. Niemals zuvor hatte ich etwas derartiges gesehen. Ich bildete mir ein du taenzest um meine Aufmerksamkeit zu erregen - wenn es so gewesen waere war es dir gelungen, du hattest meine ungeteilte, volle Fucussierung erlangt. Keinen Moment konnte ich meinen Blick von dir abwenden keine Bewegung von dir verpassen wollend. War ich gekommen mit tiefsten Depressionen und einem geplanten Selbstbegraebnis im Sumpf des Selbstmitleids so ging ich mit neuem Lebensmut und dem Willen zu Bestehen. Erst dachte ich du taenzest fuer alle, aber du warfst anderen boese Blicke zu, die sich dir forsch naeherten. Es mag meine Einbildung sein, dennoch ist es die meine und somit von meiner Bedeutung. Ich beobachtete einen jeden Schlenker deiner Hueften mit mehr Aufmerksamkeit als ich jemals einer anderen Person geschenkt haette und ich suchte nach deinen Blicken fast mehr wie nach einem Sinn in meinem Leben. Dein Gesicht so lieblich, deine Arme so grazil, deine Taille so schlank und dein Tanz so betont weiblich und von so unvergleichlicher Eleganz. Nicht nur zum Inbegriff der Weiblichkeit, zum Ueberwesen des anderen Geschlechts erhob ich dich in meinem Geiste, sondern zur Bestaetigung, dass es noch anderes gaebe als die Haesslichkeit des stupiden Alltags und der Abgestumpftheit all der Namenlosen Gesichter die man sonst vorgetragen bekommt. Schon dein Laecheln, aus der ferne wahrgenommen, war fuer mich der Funke der Hoffnung wieder einen Sinn, ein Ziel in allem sehen zu koennen. Der Tanz den ich in direkter Naehe vorgefuehrt bekam war obendrein noch neuer Ansporn, neuer Anfach einer laengst erloschen geglaubter Glut der Inspiration und des Tatendrangs, war erotischste Erfahrung und schier Gottesanbetung zugleich, eingehuellt in eine Aura der Makellosigkeit der Bewegung und des Aussehens, deren Reinheit ich durch zu forsche Annaeherung zerstoert haette - zerstoeren wuerde.
Einzig Dank moechte ich dir sagen, dass ich dich erfahren durfte, dass du dich mir gezeigt hast und ich dich schauen durfte. Dank dafuer, dass du mir die Kraft gegeben hast doch weiterzumachen, festen Glaubens, festen Wissens dass das Licht irgendwo da draussen auf mich warten wird. Dank dafuer, dass du mir neuen Mut gegeben hast, neue Inspiration zu schreiben - eine Fertigkeit die ich fast verkuemmern liess. Dank letztlich auch dafuer dass du mir gezeigt hast, wie das Ultimo, die maximal moegliche Annaeherung an die Perfekte Weiblichkeit auszusehen hat in allen Formen und Farben. Einfach nur danke dass du existierst !