Mit einer Lüge leben?

50Hz Teil 2

Der Wecker klingelt. Eigentlich hab ich überhaupt keine Lust, jetzt aufzustehen. Seit ein paar Tagen kommt mir alles so sinnlos vor. Seit der Entdeckung, dass das ganze Leben nur aus einer Simulation besteht komme ich nicht mehr recht zum einschlafen, zumindest nicht mehr so friedlich, wie ich dies früher immer geschafft habe. Wie auch, immerhin scheint irgendwann ein Zentralrechner gewissermassen die Weltherrschaft übernommen zu haben, scheint alle relevanten Stellen beherrschen zu können - und auch die irrelevanten.

Wenn sogar die Massenmedien nur noch illusion, nur noch simulation geworden sind, dann sollte man sich wirklich überlegen, wer denn nun wirklich die Macht noch hat. Die Menschen jedenfalls scheinen es nicht mehr zu sein. Dabei läge sogar der Gedanke nah, dass auch unsere komplette Vergangenheit, unsere Weltgeschichte nur beherrschte Simulation gewesen ist. Zum Glück scheidet dies aus, denn sonst hätten wohl kaum noch Reste einst grossartiger und schöner Häuser gestanden. Wenigstens diese Gewissheit gab mir der schüchterne, eingeschränkte Blick hinter die Kulissen.

Ich öffne die Augen. Ich kann mich eben doch nicht dem verschliessen, was um mich herum vorgeht. Ich schaü nach dem wecker. Schon halb zehn. Eigentlich sollte ich schon bei der Arbeit sein, aber ich habe sowieso gleitende Arbeitszeiten. Mein Chef, so er denn wirklich mein Boss ist, will nur, dass die Arbeit zum Liefertermin geschafft ist, und das habe ich bisher immer ausgezeichnet geschafft, hatte sogar noch immer Zeit für ein paar Privatprojekte. Aber wieso flimmert die Anzeige nicht? Wieso ist da nicht wieder dieses fünfzig Herz flimmern, das mich noch gestern so zum Wahnsinn getrieben hatte?

Wahrscheinlich hatten mich die Robots im Schlaf überrascht, hatten mir eine neü, eine verbesserte oder auch nur reparierte version verpasst, damit ich mir bloss keine Gedanken mehr um den Simulationscharacter meiner Umwelt machen würde. Aber ich denke dazu war es bereits zu spät. Wenn sie sogar so weit gehen konnte, wenn sie sogar einfach in meine vier Wände eindringen konnten und ungeniert an meinem schlafenden Körper herumdoktorn konnten dann reicht es mir wirklich. Ich muss irgend etwas unternehmen. Ich kann einfach nicht mehr mit dieser Lebenslüge leben.

Vielleicht sollte ich erst einmal mehr über den virtualitätschacter meiner Umwelt herausfinden, untersuchen wie wir uns ernähren, wie wir uns fortpflanzen bevor ich alles einfach so niederreisse. Mit der Nahrungsaufnahme sollte ich wohl anfangen. Am besten dort, wo das Essen her kommt, wo sich auch niemand wundert, wenn es einmal ein bischen merkwürdig schmeckt. Ich werde zu einem Fast-Food-Laden gehen.

Wenige Minuten brauche ich nur, bis ich in der Fussgängerzone stehe und den Ort meiner näheren Untersuchung einer äusseren Betrachtung unterzog. Vorsichtig griff ich mir an den Kopf, versuchte durch die dicken Handschuhe die ich ebenfalls versuchte zu fühlen, ihre dicke zu ignorieren und mich nicht von ihnen einschränken zu lassen, die Brille an meinem Kopf, vor meinen Augen zu ertasten, griff dann aber doch aufs gerade wohl an meine Augen und krallte mir alles, was ich mehr oder weniger als Widerstand an meinen Fingerspitzen fühlen konnte.

Tastsächlich hatte ich Glück. Schon beim zweiten Versuch gelang es mir, die ungewohnte, aber deshalb nicht schlechtere Sicht der Realität wieder herzustellen und mir die Illusionen gewissermassen direkt vom Kopf zu reissen. Wieder fand ich mich in einer graün, tristen Umgebung wieder. Farben schien es keine zu geben als sie dies hier gebaut hatten, oder aber sie waren schon verblichen, waren vergilbt oder abgeblättert. Es war wirklich die kalte, ernüchternde Sicht der Welt, wie sie wirklich war und nicht, wie ein System, das ich noch nicht durchschaut hatte sie allen Menschen vorgaukelte.

Irgendwie konnte ich es ja verstehen, wenn man diesem tristen Dasein entfleuchen, und sich dem Anblick der glitzernden Türme aus Plastik, Stahl und Glas eher hingeben, dem schoenen, farbenfrohen Leben zu fröhnen als sich in derart graün Strassen herumzutreiben. Das Simulierte Leben bot wahrhaft viele Vorteile, die ich in diesem Teil des Lebens noch nicht wiederfinden konnte. All die kleinen, verspielten Nebensächlichkeiten des Lebens, wie sie uns hinter dem Schirm geschenkt waren blieben einem hier versagt.

Aber ich wollte nicht in selbstmitleid und Konfliktvorschung versinken, sondern die Welt wie sie wirklich war sehen und erleben. Irgendwie musste man ja überleben, es konnte ja nicht alles simuliert sein. So schaute ich mich weiter um. Es gab aber auch keine Ladenschilder oder sonst irgend ein Hinweis darauf, dass es sich bei diesem Geschäft, vor dem ich noch immer stand, um besagten Nahrungsmittellieferranten hätte handeln könnte, trotzdem laufen ständig die in ihre blass dunkelblaün Anzüge Leute ein und aus, gehen irgendwie Gefühllos und fast hastig ihrer Wege.

Es sah irgendwie lustig aus, wie sie so praktisch nackt umherstolzierten als trugen sie Kronen auf ihren Häuptern und Pelzmäntel um ihre Schultern, wollten sich durch derartige Statussymbole profilieren, von der Masse abheben. Nun, trüge ich noch diese Maske, sicher wäre ich auf derartige Spielchen eingestiegen, aber so hatte es nur etwas komisches, denn hier sahen sie genau so aus, wie alle anderen auch - abgesehen von der Tatsache, dass die hauteng anliegenden Anzüge kein Gramm Übergewicht zu verbergen versuchten, was jedoch auch den Vorteil hatte, dass die eine oder andere Schönheit nur umso leichter zu betrachten war. Und nun konnte ich es ja ungeniert tun denn ich musste ihr ja nicht in die Augen schaün.

Minuten lang liess ich mich von diesem Schauspiel ablenken, bevor ich dann doch in das Gebäude eintrat und nachschaute, wo sie die Nahrung her bekamen. Vielleicht hätte ich es besser gelassen, denn als ich sah, was sie da in sich hinein stopften wurde mir so übel, dass ich mich erst einmal mitten in den Raum übergeben musste.

Sie standen alle in der Schlange vor einer Wand mit einer Nische, in der ein Hahn einen klumpigen, weisslich beigen Brei in Becher abgab und eine Klappe den Zugriff auf einen etwas festeren Würfel aus der gleichen Masse freigab. Sie griffen alle zu und an den Tischen um mich herum sassen sie und bissen genüsslich in ihre Würfel, schlürften den Schleim aus ihren Bechern. Es war ein wirklich widerlicher Anblick. Allerdings wurde er auch nicht besser als ich die Brille ein stück weit vor meine Augen hielt um zu schaün, wie es aussehen sollte. Ich stand tatsächlich mitten in dem Fast-Food-Restaurant, in dem auch ich schon oft gegessen hatte und wurde von den Menschen um mich merkwürdig verächtlich angeschaut - schliesslich hatte ich eben mitten in den Saal gekotzt. Als mir jedoch dann klar wurde, dass ich auch schon von diesem Schleim gegessen hatte und an solchen Würfeln genagt hatte, die auf der anderen Seite immer anders aussahen, jeweils einen anderen Burger darstellten, wurde mir wieder so übel, dass ich mich gleich nochmal übergab.

Als ich damit fertig war meine Magenspiegelung auf dem Fussboden selbst auszubreiten rannte ich schnell wieder raus, bevor das ganze noch einmal passierte. Etwas frische Luft - echte frische Luft wohlgemerkt - tat wunder und nach ein paar Minuten war ich wieder oben auf. Dieses war der erste Streich, dachte ich noch und überlegte, was ich mir noch anschaün sollte. Vielleicht eine Kantine, ein richtiges Restaurant in dem vielleicht sogar richtiges Essen ausgeteilt würde? Ich ging los und suchte. Ich fing gleich da an, wo ich wusste dass eine Kantine war, auch wenn ich dies bei nähere Überlegung wohl besser hätte lassen sollen, denn als ich bei meinem Arbeitsplatz ankam und mich in der Kantine umschaute - ich hatte die Brille zur Orientierung immer wieder mal vorgehalten, ich vermied es sie direkt aufzusetzen da ich nicht wusste ob ich beim Abnehmen vielleicht nur Glück gehabt hatte - da wurde mir schon wieder schlecht. Es war wieder das gleiche Schauspiel. Menschen, die an den Tischen ihren Brei schlürften oder an solchen Brocken kauten die sie zuvor aus einer Wandnische geholt hatten.

Selbst in dem Restaurant gleich gegenüber wurde es nicht besser. Einziger Unterschied war hier, dass der Brochen Schleim eben von einem Robotarm auf einem Teller gebracht wurde. Nur beantwortete dies irgendwie meine eigentliche Frage nicht ganz. Wo kam denn nun diese sicherlich nahrhafte Biomasse eigentlich her, mit der offensichtlich ein ganzer Planet gespeist wurde? Wirklich ein Problem dem man sich stellen sollte. Allerdings würde man für eine Übergangsphase sicherlich auf diese Qüllen zurückgreifen können, solange man noch keine bessere, schmackhaftere, aber vor allem schönere Lösung gefunden hatte. Würde ich meinen Plan der beseitigung dieser Illusionen in die Tat umsetzen können, so wäre dies sicherlich die schweste Hürde der neu entstandenen Gesellschaft.

In Gedanken versunken ging ich weiter, schlenderte ein wenig Ziellos in der Gegend herum. Wieder sah ich die Leute an mir vorbeigehen und wieder sah ich die eine oder andere wirklich gut aussehende Frau. Eine davon hatte es mir besonders angetan, so dass ich bei dem Anblick ihres praktisch nackten Körpers doch ganz andere Gefühle bekam. Eine recht ansehnliche Beule bildete sich in meinem Anzug und liess eine sehr genaü Vorstellung von dem entstehen, was sich darunter befand, zumal sich die Konturen an dieser Stelle ganz besonders hervorzuheben begannen. Dabei kam mir dann eine neü Überlegung.

Wenn doch alle derart eingehüllt sind in dieses stück unansehnliches Stück Plastik, wie können sie dann solch fundamentale Körperfunktionen wahrnehmen wie etwa sich fort zu pflanzen oder auch nur auf die Toilette zu gehen. Ein weiteres Forschungsgebiet für mich tat sich auf und ich probierte es auch gleich aus. Gleich in dem nächsten hinterhof versuchte ich eine Wand einzunässen, zog mir die Brille ganz locker vor die Augen und suchte nach meinem Reissverschluss. Als ich dann begann, einen gewaltigen, vortüllen Strahl abzudrücken schob ich mir die Augendisplays wieder vom Kopf und schaute nach, was passierte.

Es war nichts, absolut gar nichts. Ich stand zwar tatsächlich an einer Wand, aber hatte nichts in der Hand. Allerdings fühlte ich ganz deutlich, dass ich mein Wasser los wurde, wenn ich auch nicht sehen konnte wohin eigentlich. Es schien jedoch von dem Anzug aufgenommen wurden zu sein und zur späteren Entsorgung bereitgehalten zu werden. Sicherlich würde das gleiche mit etwas festeren Absonderungen des menschlichen Körpers geschehen, aber das wollte ich nicht ausprobieren - zumindest jetzt nicht. Vielliecht war dies sogar der Stoff, aus dem die Nahrung war, der Rohstoff, aus dem der Schleim produziert wurde. Ob das möglich wäre? Ich überlegte ein wenig herum, stellte die wildesten Thesen über die Qülle dieser Ernährungsbiomasse auf bevor ich sie dann alle auf einen schlag verwarf und einfach wieder weiter ging. Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen, mir würde ganz bestimmt nur wieder schlecht werden.

Aber eine Frage blieb dennoch offen. Wie wir uns for pflanzen, wenn doch alle Absonderungen von dem Anzug aufgenommen wurden? Aber was dabei noch viel wichtige war: Wie würde ich dahinter kommen können? Ich hatte ja den Anzug an und ihn loszuwerden schien mir bisher ein Ding der Unmöglichkeit gewesen zu sein, war er doch im Grunde Lebenssicherung meiner degenerierten Species geworden. Und wenn ich ihn noch an hatte, dann würden mich andere auch wahrnehmen können, würden mich genau so sehen können wie ich sie, wenn ich die Maske wieder auf hatte. Das war ein echtes Problem in diesem Fall.

Die Lösung war dabei wirklich nur ein Zufall. Ich ging noch immer ziellos über die Strassen und suchte nach einer Auffälligkeit, nach irgend etwas, das mich einer zentralen Steüreinheit näher bringen könnte. Natürlich fand ich rein gar nichts. Nicht einmal eine verschlossene Tür fand ich, zu der mir der Zugang verweigert blieb. Alles klärte sich meist nach einem kurzen Blick auf das Simulationsdisplay wieder auf. Jedoch kam ich dann an eine Ecke, an der ich etwas sehr auffälliges beobachten konnte.

Ich hatte mir ja schon immer überlegt, wie ich an ein neüs Display kommen könnte, das mir dann keine Kopfschmerzen mehr bereitet hätte. Jetzt wusste ich zumindest, wie dies bei anderen geschah. Da lag dieser Mensch mitten auf der Strassen, bewacht von fünf Robots die einfach nur um ihn herum standen, wohl aufpassen sollte, dass niemand über ihn stolpert oder er von einer Sternschnuppe erschlagen wird, während ein sechster, etwas anders aussehender Droide an seinem Kopf herumdoktorte. Bei näherer Betrachtung aus meinen zwei Perspektiven war dies ein Autounfall, bei dem das Opfer bewusstlos auf der Strasse lag während Polizisten den Verkehr regelten und der Ambulanz die Arbeit ermöglichten.

Er hatte so eben eine neü VR-Ausrüstung bekommen so wie es aussah. Diese künstlichen Helferlein hatten Also Zugriff aus das Arsenal von Hochtechnologie, derer ich Herr werden müsste, sollte ich noch weiter kommen wollen. Als er fertig war zogen die sechs dann aber auch schon ab, während in der Simulation noch verbunden wurde. Ich rannte ihnen schnell hinterher, dachte ich mir doch schon, dass sie aus einer Tür gekommen sein mussten, die ich übersehen haben musste. Im augenwinkel konnte ich gerade noch sehen wie der Mann der angefahren wurde wieder aufstand, bevor wir um die nächste Ecke verschwanden.

Ich hatte wirkliche Mühe ihnen auf den Fersen zu bleiben, wollte sie auf keinen Fall verlieren und meine vielleicht einzige Chance verpassen heraus zu finden, wo sie alle her kommen, wer sie eigentlich baut und vielleicht sogar, wo die ganzen Ersatzteile her kommen, womöglich gar, wo die ganzen Nahrungsmittel herkommen, die man uns noch immer gönnt. Mein Puls begann in Anbetracht dieser Möglichkeiten zu rasen und spornte mich nur noch mehr an noch schneller zu laufen, auch wenn mich die Tatsache, dass ich die Brille nun in der Hand tragen musste doch ein wenig behinderte. Aber ich schaffte es dennoch, sie bis zu einer Sackgasse zu verfolgen.

Ich warf noch schnell einen Blick in die Brille, um vielleicht einen bekannten Ort zu entdecken oder diesen Fleck vielleicht sogar einmal wiederfinden zu können, doch als ich sah, dass diese Gasse gar nicht existierte, dass in der virtuellen Welt hier nur eine Wand stand die jedoch ziemlich undurchdringlich ausschaute, gab ich diese Hoffnung schnell wieder auf und ging ihnen schnell hinterher.

Sie hatten sich am Ende der Sackgasse versammelt, standen recht dicht beisammen als würden sie darauf warten, dass sie gleich abgeholt werden und man sie zusammenschnuert und fort bringt. Nun, dem war eigentlich auch so, denn nach ein paar Sekunden war ein knarren zu hören, woraufhin sich der Boden unter ihnen nach unten schob und sie in der Vertiefung verschwinden liess. Dies war also der Zugang zu ihrer Welt, endlich hatte ich ihn gefunden, es war wie ein mentaler Orgasmus der mich mit Schauern überfuhr, der mir Gänsehaut bereitete, obwohl ich in diesem Gummianzug keine wirkliche Kälte verspüren konnte. Ich war praktisch am Ziel.

Als die Jungs dann endlich endgueltig weg waren sah ich dann auch, wie sie die Tür geöffnet hatten. Eben noch für meine Augen unsichtbar hinter ihnen versteckt war eine Art terminal, ein Bildschirm mit Tastatur, auf dem sie sich wohl identifiziert hatten. Ich ging vorsichtig näher, vielleicht würden ja noch mehr von ihnen von einer Reparaturtour wieder kommen und mich entdecken. Ich wusste ja ohnehin nicht recht, ob sie mich nur ignorierten, sie mich nicht als Gefahr wahr nahmen oder aber mich gar nicht sehen konnten. Aber die Erfahrung dies herauszufinden wollte ich in diesem Moment dann doch noch nicht machen.

Ich schaute mir den Bildschirm an und es kam mir nicht so vor, als müsste ich mich sonderlich authentifizieren, um dort irgend etwas spezielles machen zu können. Offensichtlich rechnete man nicht damit, dass dieser Ort überhaupt von jemandem, der nicht berechtigt war, gefunden werden könnte. Im Grunde war diese Annahme ja auch richtig, dennoch kam mir dies im ersten Moment ziemlich dumm vor. Aber da es zu meinem Vorteil war freute ich mich schon im nächsten Moment darüber.

Er zeigte einen Übersichtsplan der Stadt an, zumindest der nächsten Umgebung um diesen Ort und auch die Bewegungen der Menschen, die in ihrer eignenen Welt dort vor der Wand herumschlichen. Ich konnte sogar einen dieser sich bewegenden Punkte auf dem bildschirm berühren und mir seine persöhnlichen Daten anzeigen lassen, sogar mit einer Aufstellung seiner Nachkommen, und einen kompletten Stammbaum, auch wenn es mich nicht sonderlich interessierte war es doch interessant zu erfahren, welche Daten hier alles gesammelt wurden.

Kaum gedacht, kam in mir auch schon die Angst auf, dass dies natürlich auch zu Zuchtzwecken misbraucht werden könnte, dass genetisch ungewollte Entwicklungen verhindert oder auch eine Rassendurchmischung unterbunden werden könnte. Andererseits könnte es auch nur der Datensammelwahn einer maschinellen Programmierung sein, darauf ausgelegt am besten mit ihnen interagieren zu koennen, etwa so wie ein Haushaltsroboter, der sich den Ort jedes Gegenstandes merkt um nicht dagegen zu laufen oder etwas kaputt zu machen, nur eben ausgeklügelter.

Ich hangelte mich ein wenig durch die Menus und Einstellungen zu dieser Person und irgendwann kam ich dann auf die Idee, doch einmal meine eigenen Settings ein wenig genauer zu untersuchen. Nun, offensichtlich war ich genetisch nicht Sohn meiner Eltern, sondern von Menschen, die schon drei davon hatten und denen ich wohl nicht mehr zugemutet werden sollte.

Wieder begann mein Gehirn zu rasen. Wie hatten sie es bloss angestellt, dass ich zwar von ihr geboren werden konnte, aber dann nicht als Nachkomme wahrgenommen wurde und es einfach so akzeptiert wurde, dass ich irgendwann einfach weg war. Andererseits war ich angeblich auch nicht adoptiert gewesen, also musste meine neue Mutter mich doch irgendwann, irgendwie bekommen haben, also schwanger gewesen sein und eine Geburt ist ja nun wirklich nicht etwas, was man einfach so mal hat und dann wieder nicht. Aber wahrscheinlich steckte die Lösung doch wieder im System selbst, wahrscheinlich haben sie mich ihr virtuell gar nicht weggenommen, sondern mich nur weiterhin für sie simuliert und eine Schwangerschaft meiner neuen Mutter ebenfalls als Simulation untergeschoben, oder ich war eben gleich nach der Geburt gestorben - virtuell natürlich. Je mehr ich über diese Dinge nachzudenken begann, desto mehr wurde mir bewusst, was für eine Macht dieses System eigentlich über uns hatte, was für Möglichkeiten der Lebensgestaltung dieses Ding ausüben konnte und wie determiniert wir Menschen eigentlich waren. Die Züchtung einer neuen Menschengeneration, einer neuen Rasse wäre wirklich kaum ein Problem gewesen, war doch auch das Aussehen unseres Partners nur eine Frage von Bits und Bytes.

Ich riss mich wieder heraus aus diesen Konfusen Ideen und konzentrierte mich wieder auf das Display vor mir. Ich wollte unbedingt herausfinden, was ich noch mit diesem kleinen Fenster zur wirklichen Welt anstellen konnte. Nach vielen kurzweiligen Minuten hatte ich dann eine Interessante feineinstellung der Wahrnehmung gefunden, mit der ich ein wenig zu spielen unternahm. Offensichtlich bezog sich dies nicht auf die Sicht, die man von der Welt hatte, sondern mehr darauf, wie man in der Welt wahrgenommen wurde. Ich dachte gleich daran, dass ich mich doch dann für die Roboter auch virtuell unsichtbar machen könnte, dass ich sie dann noch besser beobachten könnte, womit ich wieder bei dem Problem der Positionswahrnehmung war, mit der ich überwacht werden konnte.

Ich stellte das System auf VIEW_ONLY und spazierte los. Ganz abstellen konnte man die Sicht nicht, wozu auch, der normale Mensch würde ja doch immer irgend etwas sehen. Einfach ausprobieren wollte ich, was ich nun noch anstellen konnte, ohne dabei erwischt zu werden. Wenn mich das gesamte System tatsächlich nicht mehr wahr nahm, sondern nur noch meine Brille mit der Einsicht in die virtuelle Realität bedienen würde, dann war ich nicht viel mehr als ein Geist, der durch die Gegend wandelte. Ausser natürlich für das System. Wahrscheinlich überwachte es mich ohnehin, aber mehr war leider nicht drin gewesen.

Was mich jedoch am meisten wurmte war die fehlende Möglichkeit, den Lift nach unten zu aktivieren. Ich stand noch ein bischen unentschlossen herum bevor ich mich entschloss doch wieder durch die Gegend zu gehen und herauszufinden, was ich noch nicht in Erfahrung bringen konnte - und meine Gedanken fingen wieder an zu rasen. Aber nicht lange, denn gerade als ich mich von dem Terminal weggedreht hatte sah ich wieder einen Trupp von Droiden um die Ecke kommen und auf mich zu laufen.

Ich stellte mich in die Ecke, versteckte mich in der Dunkelheit der Strasse und beobachtete sie, wie sie sich wieder alle auf der Plattform, unter der sich der Lift befand, versammelten. Dann streckte sich einer vor, drückte mit all seinen Fingern auf den Schirm, woraufhin ein horizontaler Lichtbalken darin auftauchte, der seinen Kopf einmal von oben nach unten beleuchtete und dann wieder erlosch. Als daraufhin wieder das Knarren ertönte und der Lift sich in die Tiefe bewegte war mir klar, wie es gehen würde und ich versuchte es ebenfalls. Einfach zu den anderen stellen ging nicht, da sie schon die gesamte Plattform ausgefüllt hatten.

Ich stellte mich also genau wie der Droide auf die Plattform, die gleich wieder erschienen war als sie in der Dunkelheit der Tiefe verschwunden waren und drueckte mit vier Fingern auf den Bildschirm. Das Licht erschien auch ordnungsgemäss und scannte meinen Kopf. Aber dann passierte gar nichts. Es gab kein Knarren, nichts bewegte sich und es gab auch keine Fehlermeldung oder änhliches. Aber zum Glück gab es auch keinerlei Alarm - zumindest keinen den ich wahrnehmen konnte. Als nach einer halben Minute noch immer nichts passiert war ging ich wieder weg. Ich würde wohl einen anderen Weg finden müssen diesem Ort sein Geheimnis zu entlocken.

Die Brille in der Hand ging ich wieder durch die Strassen. Je weiter ich mich von der Sackgasse und der Plattform entfernte, desto mehr Betrieb war und desto näher kam ich auch dem virtuellen Zentrum der Stadt. Es war noch immer so, dass sie für mich fast alle gleich aussahen, zumal man ihre Gesichter auch praktisch nicht erkennen konnte. Zu sehr waren sie von der Brille und anderen Sensoren verdeckt, die ebenfalls noch an dieser hingen. Einzig was mir wirklich auffiel war die Tatsache, dass die Menschen nun viel unvorsichtiger an mir vorbei gingen. Es war fast so, als würden sie durch mich hindurch gehen wollen, und dann fiel es mir wieder ein.

Ich hatte ja mit meinen persöhnlichen Einstellungen, meinen Körpereinstellungen gespielt. Sie würden mich also gar nicht wahrnehmen können, würden deswegen alle durch mich hindurch laufen wollen. Aber was dabei noch viel wichtiger war, sie würden mich alle nicht sehen können, gleichgültig, wo ich war und was ich tat. Abermals kamen verschlagene Gedanken in mir auf. Ich könnte mir ja dieses mal wirklich anschauen, wie sie sich fort pflanzen, könnte mir wirklich einmal all das anschauen, für das man sonst bezahlen müsste.

Zu allererst ging ich in ein Kino, wollte mir ganz trivial einen Film anschauen. Als ich dann in dem Saal sass war mir dies aber dann doch irgendwie zu langweilig, wenngleich der Film auch sehr spannend zu sein schien. Dennoch machte mein Wissen über die wahre Natur all dieser Dinge es mir unmöglich mich darüber zu freuen. Ich konnte ja nicht einmal mehr zu einer Tüte Poppcorn greifen, da ich ja genau wusste, dass dies nur wieder ein Kruemel des fest gewordenen, weisslichen Schleims sein würde, den ich da in mich hinein schaufeln würde, selbst wenn ich nun die Brille wieder auf hatte. Aber dann fand ich doch noch eine Beschäftigung für mich.

Etwas weiter vor mich hatte sich ein Mädchen gesetzt, das zumindest bisher im Schein der Leinwand sehr gut aussah. So begann ich ein wenig die Möglichkeiten auszunutzen, die mir nun gegeben waren, die ich mir gegeben hatte. Ich stand auf und ging zu ihr vor. Sie sah mich tatsächlich nicht und auch als ich mich direkt vor sie stellte und sie im normalfall nichts mehr von dem Film sehen könnte schaute sie noch immer nach vorne als schaute sie durch mich durch, was sie ja nun faktisch auch tat.

Ich kniete mich ein wenig vor sie, drehte mich so dass sie mir ins Gesicht, in die Augen schaute. Ich wollte wenigstens die Illusion haben, dass sie mich anschaute, während ich damit begann sie ein wenig zu entkleiden. Dies funktionierte tatächlich und je weiter ich ging, desto mehr schien sie es sogar zu geniessen. Allerdings brauchte ich nicht gar so weit zu gehen, da ihre Blouse ohnehin recht locker hing und ihr Minirock mir sowieso kaum etwas vorenthalten konnte.

Meine Hand wanderte durch ihre Knopfleiste, die ich ein wenig lichter geknöpft hatte während meine andere Hand sich an ihren Beinen emporstreichelte. Natürlich war mir klar, dass ich eigentlich nur mein Ganzkerperkondom an dem ihren rieb, aber die Simulation war perfekt und ich fühlte ihre glatte Haut direkt unter meinen Fingern. Meine Hand erreichte ihre Brüste und strichen sanft um sie, ertasteten ihre Formen und erfreuten sich an ihren Spitzen, die ich auch sogleich zu massieren begann. Meine andere Hand hatte sich immer weiter zwischen ihren Beinen emporgetastet, hatte schon lange den Saum ihres Rockes erreicht und glitten nun immer weiter zwischen ihre Schenkel. Als sie nicht mehr weiter konnte, da sie sie noch ein bischen zu dich beieinander hielt spreizte sie dann sogar völlig freiwillig ihre Beine so weit, dass ich vollen Zugriff auf ihr Intimstes hatte, dass ich sogar riechen konnte dass sie keine Unterwäsche trug.

Nun gut, dachte ich mir, hast du eben eine Läufige Hündin erwischt die es sich von dir besorgen lassen will. Aber davon liess ich mich auch nicht abhalten zumindest noch ein bischen Spass mit ihr zu haben. Ich holte ihre Brust aus dem Hemd und begann an ihr zu lutschen, an ihrem Nippel zu knabbern und mich an ihrem leisen aufstöhnen zu erfreuen, das nur noch lauter wurde als ich mit meinen Fingern dann auch ihre Schamhaare erreicht hatte und auch dort noch nicht halt machte. Immer tiefer schob ich meinen Arm zwischen ihre Biene, schob meine Finger zwischen ihre Lippen und ertastete sie nun ebenfalls von innen, während sie ihrer vollkommenen Extase nicht mer fern war. Ich ergötzte mich an ihrem Stöhnen bis ich mir dann doch überlegte, wie es denn möglich sein könnte, dass ich meinen Finger in sie hinein geschoben hatte, dass ich praktisch durch ihren Gummianzug hindurch gegriffen haben musste um dies zu tun.

Fast erschrocken von dem was ich getan hatte zog ich mir die Brille von den Augen und schaute nach, wie ich sie beruehrt hatte. Aber ich sah sie nicht vor mir. Sie war zwar da, aber nicht genau da, wo ich sie gefühlt hatte, wo ich sie noch immer fühlte. Ich hielt meine Hand, die ich in sie geschoben hatte bloss in der Luft und bewegte ihn auch dort, wenn ich sie damit zum stöhnen brachte, was ich nun abermals ausprobierte. Sie selbst sass eigentlich unweit von mir, im Grunde sogar in greifbarer Entfernung, aber eben nicht direkt vor mir wie ich sie eben noch gesehen hatte. Ich fand dies alles derart desillusionierend, dass meine eigene Erregung schlagartig wie weggeblasen war.

Ich liess dir Brille erst einmal an mir herunter hängen und ging zu ihrer echten, wahren position in der realen Welt. Auch wenn dies nicht ein Kino war, so sassen hier doch noch ein paar Menschen in einem Raum aehnlich einem Hörsaal, wenn auch viel kleiner, und starrten die Wand an. Irgend wie hatte dies schon etwas belustigendes, aber wenigstens war es dunkel genug, um mir meine Absichten zu erhalten. Auch in diesem Anzug interessierte mich ihr Körper noch genug, dass ich zumindest einmal hingehen und sie anfassen wollte.

Gesagt, getan und schon war ich dabei, ihren Anzug abzutasten, ihre Brüste darunter zu greifen und auch meine Finger zwischen ihre Beine zu schieben. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich damit eine Reaktion auslösen würde, aber sie war wahrscheinlich noch so von vorhin erregt gewesen, dass es wohl nicht sehr viel bedurfte um genau dort weiter zu machen. Auch wenn ich bei ihrem wirklichen Körper nicht weit kam so war es doch abermals ihr Stöhnen, das mich dazu inspirierte noch ein wenig weiter zu machen und ihr wenigstens einmal ein paar echte Gefühle zu verschaffen, im Gegensatz zu all den simulierten aus ihrer Vergangenheit.

Doch irgendwann begann mich auch dies zu langweilen und ich wollte lieber etwas neues sehen, irgend etwas, das ich noch nicht wusste, irgend etwas, das mich nun mehr interessierte. Und da ich ohnehin gerade bei dem Thema war, wollte ich mir einmal anschauen, wie es andere Leute so treiben wenn sie es treiben. Immerhin war die Frage nach der Reproduktion der Bevölkerung für mich noch immer nicht geklaert.

Ich spazierte los und suchte nach einem passenden Ort in der Virtuellen Welt, an der ich wohl ein paar Menschen finden würde, die gleich Geschlechtsverkehr miteinander haben würden. Da es schon dunkel geworden war, der Tag sich also dem Abend näherte an dem sich die Beischlafwahrscheinlichkeit bekanntermassen exponentiell erhöht, ging ich in ein Restaurant und beobachtete ein wenig die Pärchen, die sich hier einen romantischen Abend machen wollten. Zum Glück hatten ein paar von ihnen schon fertig gegessen und schauten sich auch irgndwie verliebt genug in die Augen dass ich davon ausgehen konnte, dass sie vorher nicht noch einmal ins Kino oder die Disko gehen würden.

Sie gingen tatsächlich direkt nach Hause, und schlugen mir die Tür direkt vor der Nase zu. Es war wirklich deprimierend dachte ich mir noch. So kurz vor dem Ziel und dann passiert mir so etwas. Aber warum sollte ich mich darüber grämen, war ich doch eigentlich nicht hier, sondern hier. Ich schaute in die Richtung der Tür und nahm die Brille wieder ab. In der normalen Welt gab es hier keine Tür, es gab nicht einmal einen Flur, sondern einfach nur einen grossen Raum und ein paar Meter nach vorne standen auch die beiden recht dicht zusammen und machten Schattenboxen. Zumindest sah es so aus, und als ich einen Schritt nach vorne getan hatte, als durch die virtuelle Tür hindurchgegangen war - die mir übrigens einen ziemlichen Schlag durch den Anzug verpasste, zumindest so viel von der Simulation war noch da - zog ich auch wieder die Brille auf und schaute den beiden zu.

Sie hatten sich umarmt und küssten sich wild, während sie sich anfingen zu entkleiden. Naja, eigentlich wäre dies zu wenig gesagt, sie rissen sich vielmehr gegenseitig die Kleider vom Leib. Nach einem kurzen Kontrollblick ohne Simulationsbrille sah das ganze dann wieder aus wie ein Pantomimischer Akt, denn sie standen sich noch immer knapp einen Meter auseinander und ohne wirklichen Körperkontakt. Ich schaute ihnen noch kurz auf diese Art zu, war es doch irgendwie belustigend. Dann aber erfreute ich mich lieber wieder an dem Porno, der hier direkt vor mir statt fand, auch wenn alles nur simuliert war, so traurig mir dies auch vorkam.

Schnell hatten sie sich auf die Couch gearbeitet und ritten sich gegenseitig wie Wild, stöhnten immer lauter und hatten wohl auch vor, das gesamte Haus zu unterhalten. Immer wieder linste ich an der Brille vorbei und schaute mir an, wo sie sich jetzt wieder befanden. Das Resultat war meist dergestalt ernüchternd, dass sie zwar sassen, aber nicht gerade aufeinander, soner eher voreinander und auf getrennten Quadern die auf dem Boden standen und der reale Ersatz für ihre weiche, kuschelig aussehende Couch darstellten.

Immer heftiger ritten sie sich zu, hielt sie sich hartnäckig auf ihm und rammte sich stets kräftig auf ihn, ihn in sich hinein, schrie dann irgendwann so etwas wie "Ich will ein Kind von dir!", was er dann auch noch mit einem schwer atmenden "Jaaa....!!!" beantwortete und dann weiter machte, ihre Brüste zu fassen und sie daran fest zu halten während er sie massierte. Als sie sich dann beide zuriefen, dass sie kommen würden schaute ich mir dies in der Realität an und war abermals vollkommen entregt. Der Anblick war wirklich derart ernüchternd, dass man nicht einmal im entferntesten annehmen konnte, dass es sich hierbei um einen Geschlechtsakt handeln könnte.

Alles was passiert war war nämlich nur, dass sie sich zwar noch immer gegenüber sassen und in recht verzerrter Haltung dort verharrten, sich aber noch immer nicht beruehrten, abgesehen von einem dünnen Schlauch der sich scheinbar selbstständig den Weg von dem Auswuchs seiner Erregung, der als abstehendes Objekt herausragte - natürlich auch weiterhin umgeben von dem Anzug - zu der Frau gesucht hatte und bei ihr eben dort angedockt hatte, wo man als Mann eigentlich hin möchte um seinen Saft dort ablassen zu können, nur eben, dass man dies offensichtlich nie wirklich getan hatte. Man konnte sogar den Saft durch den Schlauch fliessen sehen, konnte sehen wie er schubweise hindurchblubberte und völlig geleert wurde bevor er zurückgezogen wurde und wieder vollständig in seinem Anzug aufging

Dies war also der Weg, auf dem auch ungewollte, züchterische Massnahmen ergriffen werden konnten, auf dem unterbunden werden konnte was nicht sein sollte. Sicherlich liess sich dann auch ein Mann mit einer vollkommen anderen Frau als der, die er wirklich vor sich sah zusammen bringen. Man brauchte ja nur ein Kabel zu legen oder auch ihm eine voellig andere Sicht der Realität verpassen, ihm das Bild einer Göttin unterjubeln während er gerade eine hyperintelligente, aber grottenhässliche Frau befruchtet oder wie herum auch immer man das sehen wollte.

Wahrscheinlich sahen deshalb alle Frauen so gut aus. Die Brille war also manchmal tatsächlich eine noch wesentlich rosarotere welche als sie es ohnehin schon war. Aber lange vermochte mich dies nicht zu beschäftigen. Vielmehr wusste ich jetzt, was ich an dieser Welt ganz und gar nich mochte. Alles war zwar unheimlich sauber und schön, aber echt war dies ganz und gar nicht. Es war keine schönere Welt, die ich mir da erschlossen hatte wenn ich die Brille abnahm, aber es war eine wesentlich echtere. Ich wollte nicht weiter mit dieser Luege leben müssen, mit dem Gedanken dass das was ich esse derart aussieht und für mich nur eine grosse Luege wird wenn ich sie herunterschlinge, konnte mich nicht damit anfreunden, dass alles was ich sah, alles was ich fühlte, alles was ich machte so nichtig, so falsch, so verlogen war. Ich musste dies einfach alles ändern, wenn ich denn konnte.

Und genau daran arbeitete mein Gehirn nun mit Hochdruck. Ich brauchte einen Zugang zu diesem Ort, an den ich noch nicht gehen konnte, brauchte einen Weg, mit dem ich den Scanner des Terminals umgehen konnte. Eigentlich lag es auf der Hand was ich zu tun hatte, wenngleich es auch ein bischen drastisch schien, gab es aber keinen anderen Weg.

Ich ging wieder durch die Stadt, deren Lichter die Nacht erhellte, es war jetzt einfacher durch die Virtuelle zu laufen, denn sonst hätte ich mich in der Dunkelheit der noch unbekannten Wirklichkeit wohl hoffnungslos verirrt. Schnell hatte ich den Kiosk dann auch gefunden, an dem ich am Tag zuvor eine Zeitung gekauft hatte und dessen Anblick mich so erschreckte als ich ihn mir danach noch einmal anschaute. Dieses mal würde mir dies sicherlich nicht passieren.

Ich ging zu dem Mann in dem kleinen Häuschen und schaute ihn mir an, stellte mich vor ihn. Dann nahm ich die Brille ab und riss ihm den Kopf ab. Ein wirklich hartes Stück arbeit dachte ich mir, als ich den Kopf des Droiden in der Hand wiegte. Ich hatte ihn bei seinen Servos gepackt und so lange daran gedreht und gerissen bis alle Kabel vom Rumpf abgetrennt und die Schaniere gebrochen waren. Dann hatte ich den Rumpf der noch von ihm übrig war zur Seite geschoben, damit es niemand merkte der nach ihm käme. Denn so viel war sicher, dies würden sie merken.

Sicherlich hatten sie schon längst festgestellt, dass eine Fehlfunktion mit diesem Robot vorlag. Fast bemitleidete ich ihn, als ich mir seinen Kopf noch einmal anschaute, ihn in den Händen drehte, seine fahlen Augen näher untersuchte. Sicherlich stand auch er unter ständiger Überwachung würde bei einer Fehlfunktion einfach durch einen Neuen ersetzt und auf den Muell geworfen. Sie waren sicherlich schon auf dem Weg. Noch einmal schaute ich mir seine Augen an. Sie schienen nicht dafür da zu sein, dass sie wirklich etwas sehen sollten, vielmehr sollten sie nur die VR überwachen und es ermöglichen auf interaktionen zu reagieren, ähnlich der Brillen mit denen wir biologische Lebensformen herum liefen.

Aber trotzdem war die Angst vor den Reparatureinheiten noch da und ich lief auf mehr oder weniger direktem Weg zu der Wand, hinter der ich das Terminal wusste. Makaber war es ja schon als ich mir durch meine Brille anschaute, was ich da in Händen hielt. Es war tatsächlich die menschliche projektion, die virtuelle präsentation des Droiden, und ich hielt seinen abgerissenen Kopf in Händen, der auch noch ein wenig tropfte. Nur gut, dass mich niemand sehen konnte, und auch wenn sie eigentlich seinen Kopf hätten sehen müssen nahm zumindest niemand weitere Notiz von mir.

Ich nahm die Brille wieder ab. Wenn beide Welten sich ähnlicher gewesen wären hätte ich sicherlich schon nicht mehr gewusst, welche Welt jetzt die echte, und welches die Simulierte gewesen ist, aber da die eine wesentlich dunkler, wesentlich grauer als die falsche war blieb dies nach wie vor ein absolutes Kinderspiel.

Direkt vor der Sackgasse stand ich und keine kuenstliche Einheit weit und breit. Zumindest konnte ich keine sehen oder hören, und das war für mich das relevante. Zielbewusst ging ich ans Ende der Strasse, fasste ohne weiter zu zögern die Platte des Displays an und hielt wie geplant den Kopf davor. Der Strahl kam, scannte einmal kurz den Roboterkopf durch und es fing wieder an zu brummen, wie wenn die Plattform anfangen würde herunter zu fahren. Ich konnte noch erkennen wie auf dem Display eine Meldung ueber meine Beute stand und schon verschwanden wir im Boden. Über uns schlos sich die Decke wieder und ich war eingesperrt.

"Beschädigte Einheit. Reparaturkommando bestätigt." war die Meldung, die mich ein wenig irritiert hatte. Nun wusste ich auch, warum mein Puls derart zu rasen begann, denn kaum waren wir am Ende des Schachtes, den der Aufzug mit schier unmenschlicher Geschwindigkeit herunter raste um dann ebenso sanft abzubremsen wie er beschleunigt hatte, angekommen, da öffnete sich auch schon eine Tür neben mir und besagtes Reparturkommando trat heraus. Mir fiel in diesem Moment dann aber auch nur noch ein voller Panik den Kopf einfach fallen zu lassen und durch die Tür zu gehen die sich eigentlich eben ja für mich geöffnet hatte.

War die Plattform eigentlich noch zappen duster gewesen - wofür hätte sie auch beleuchtete gewesen sein müssen, waren doch sonst ohnehin nur ihren Weg kennende Droiden darauf gestanden - erhellte jetzt wenigstens der Schein aus dem Nebenraum den Schacht ein wenig. Ich liess die Reparierer ihre Arbeit machen und schlüpfte durch die Türöffnung. Wo ich landete war ein wenig trist und leer. Einzig ein paar Alkoven offensichtlich für die Reparatureinheiten waren in Nischen in den Wänden eingelassen. Aber dafür gab es auf der anderen Seite der Kammer einen weiteren Ausgang, auf den ich auch fix drauf zu ging, immerhin wusste ich ja nicht, wie lange sie mit dem Kopf beschäftigt sein würden.

Sonderlich viel Fortschritt machte meine Entdeckungsreise ins Innere der Roboterverwaltung aber nicht, gelangte ich doch von dort aus nur in einen weiteren Gang, der sich in beide Richtungen so weit erstreckte, dass ich das Ende nicht einmal sehen konnte. Und circa alle hundert Meter gingen von diesem Gang auch noch Abzweigungen ab, die ich erst recht nicht überschauen konnte. Es lag wohl noch eine Menge Arbeit vor mir. Aber wenigstens waren sie alle markiert, so dass ich wenigstens auch den Rückweg wiederfinden können würde.

Ich schaute mich kurz um und ging dann einfach gerade aus. Eine Richtung war so gut oder so schlecht wie die andere dachte ich bei mir und marschierte geradewegs der ersten Abzweigung entgegen. Was ich dort entdeckte war auch nicht sonderlich überraschend, hatte ich doch schon angenommen, dass es mehr von diesen Droiden gab als ich bisher gesehen hatte. Da standen sie nun im ersten Raum den ich besichtigte in Reih und Glied aufgereiht und benahmen sich als wären sie abgeschaltet. Ich schaute sie mir einmal aus der Nähe an, schaute in ihre leeren Augen und betrachtete ihre Körper einmal genauer, ohne irgend etwas von weiterem Interesse zu finden. Ich war wohl einfach nur zu desinteressiert an höherer Robotik gewesen um wirklich verstehen zu können, was ich hier gefunden hatte.

Ein paar begannen wieder zu zucken, rappelten sich aus ihrer abgeschlafften Haltung zusammen und gingen in Richtung Tür, aus der ich gekommen war. Es waren die gleiche Anzahl wie der Trupp, den ich anfangs verfolgt hatte um diesen Ort hier zu finden und so war mir schnell klar, was sicherlich ihr Auftrag sein würde, auch wenn es mich nun nicht mehr sonderlich interessierte, hatte ich doch weit wichtigere Dinge zu tun - zum Beispiel die Welt zu retten.

Ich verliess den Raum wieder und ging den Gang weiter, bis ich ein elektrisches Brummen vernahm. Irgend etwas gewaltiges musste ganz in meiner Nähe sein, etwas, das ganz gewaltig viel strom verbrauchte. Ich glaubte nicht, dass es einfach nur ein Feldgenerator oder eine einfache Spule sein könnte, die hier unten in mitten von Hochtechnologie stand, dazu war hier einfach alles viel zu steril. Vielmehr glaubte ich fest daran, endlich am Ziel zu sein, endlich das MCP

Master Control Programm, kleine Homage an TRON (C) Disney

höchstpersöhnlich gefunden zu haben. Es war sonst immer alles leise genug gewesen, so dass ich ziemlich genau orten konnte, wo dieses Brummen eigentlich her kam, zumal die Richtung ohnehin nicht allzu viele Möglichkeiten offen liess und in diesem Tunnelgewirr offenbar kein Kreisverkehr existierte, der mir den Schall aus mehreren Richtungen präsentieren könnte.

Wieder rannte ich durch schier nicht enden wollende, endlose Gänge, rannte über zahllose Kreuzungen, an denen ich mich jedoch immer sehr schnell für den rechten Weg entscheiden konnte, war das Geräusch doch immer lauter geworden und so seine Richtung umso leichter zu bestimmen. Es geschah sehr selten, dass ich einmal zum Vergleich der Lautstärke tatsächlich ein paar Meter in einen der Gänge eintreten musste, um mich für eine der Richtungen zu entscheiden, so überdeutlich war der immer lauter werdende Lärm.

Dann endlich kam ich tatsächlich zum Ursprung dieses nun ohrenbetäubenden Lärms gekommen. Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Da stand ich vor einem Gitter und schaute in eine riesige Halle, die etwa die Grösse von zwei Fussballfeldern hatte, nur eben unterirdisch und durch das gleiche, merkwürdige, diffuse Licht erhellt wie all die Gänge und Räume, durch die ich seit nun mittlerweile einer guten Stunde irrte. Und als hätte ich es nicht schlimmer erahnen können kam dieser Lärm tatsächlich von ziemlich übergrossen Spulen. Oder besser gesagt von mehreren, denn was ich hier gefunden hatte war nicht mehr und nicht weniger als eine riesige Transformatorstation in deren Nähe man die Spannung in der Luft schmecken konnte so gross war sie gewsen.

Zwar hatte ich immerhin etwas weit weniger langweiliges gefunden als die leeren Gänge, durch die ich bisher gerannt war, aber viel erregender als ein Raum voller toter Droiden war dies auch nicht, zumal ich das, was ich eigentlich gesucht hatte ja nun nicht einmal gefunden hatte. Einziger Trost war, dass ich nun wenigstens wusste, dass selbst hier nur mit Wasser gekocht wurde. Keine übernatürlichen Energien, die von nirgendwo her kamen, keine ausserirdischen Technologien, mit denen die Menschheit unterworfen worden war, alles schien wirklich mit sehr menschlicher Technologie gebaut worden zu sein. Fehlte eigentlich nur noch eine Gedenktafel an die, die beim Bau dieser Hallen ihr Leben gelassen hatten.

Etwas enttäuscht zog ich dann auch bald ab, natürlich nicht ohne mir ausgiebig das Schauspiel der Blitze anzuschauen, die zwischen den Spulen hin und her schlugen, auch wenn dies gewollt aussah. Schon rankten sich meine Gedanken um die Idee, diesen Effekt, der sicherlich sehr gefählich für integrierte Schaltungen sein könnte, für meine Zwecke auszunutzen, was ich aber fast ebenso schnell wieder verwerfen musste, da ich ja nicht einmal in die Nähe von diesen Gerätschaften gelangen konnte. Aber was hätte ich da auch gewollt, ausser mich von einem dieser Blitze rösten zu lassen. Ohne einen direkten Kontrollterminal würde sich an der Funktionstüchtigkeit dieser Anlage nicht sehr viel ändern.

Gerade hatte ich den Kopf hängen gelassen als ich an einer der Abzweigungen vorbei ging, die in entgegengesetzter Richtung lagen als ich doch noch entdeckte, was ich gesucht hatte. Da lag er also, ganz dicht neben der Transformatorhalle und nicht einmal mit wenigstens einer Tür verschlossen. Mein Herz machte Purzelbäume als ich einen zweiten Blick in diesen Raum wagte. Er war ein wenig dunkler als die anderen, dafür aber mit umso mehr kleiner blinkender Lichter, die hier und da blinkten, die die Kontrollwände mit Leben erfüllten, die die Funktionstüchtigkeit der Anlage recht eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Fast schon ehrfurchtsvoll stand ich in der Tür und betrachtete mir ine Weile das Spiel der Lichter, wie es sich mir offenbarte, schaute auch neugierig auf die Displays, die vor einem Tisch mit der dazugehörigen Tastatur standen. Sogar ein kleiner, Rollenbewährter Stuhl stand da und machte mir abermals deutlich, dass hier wirklich weltliche Wesen am Werk gewesen waren. Ich wusste noch immer nicht, ob all diese Anlage zur Unterwerfung oder zum Wohl der Menschheit gebaut worden war, aber eigentlich interessierte mich dies jetzt auch nicht mehr sonderlich, denn aus welchen Überlegungen heraus dies auch entwickelt wurde, es hatte sich zu einem Fluch entwickelt, den ich beseitigen musste. Und da ich wohl leider der einzige war, der dazu in der Lage zu sein schien lag mein weiteres Tun auf der Hand.

Ich nahm auf dem Stuhl platz der, so weit ich dies durch meinen noch immer nicht abgelegten Anzug beurteilen konnte, recht komfortabel war. und begann ein wenig ziellos auf dem Display herum zu drücken. Nur tat sich leider gar nichts. Es war wohl noch nicht so weit gewesen als sie diesen Teil des Labyrinths gebaut hatten und noch veraltetere Technologien eingesetzt worden. Vielleicht wollt eman aber auch nur ein bischen geld sparen, zumal es hier wohl nicht weiter nötig oder auch möglich gewesen war, Roboter zur Wartung einzusetzen. Bei diesem gewaltigen E-Feld, das sich gleich hier in der Nachbarschaft aufbaute, würden sie sicherlich einfach aufhören zu funktionieren.

Also nahm ich mir die Tastatur vor. Ich war ja geübt im Umgang damit, hatte ich doch in meinem Beruf kaum etwas anderes vor mir und auch im viele-Finger Schreibsystem war ich recht flott geworden - zumindest für mein Werturteil über meine Leistung. Also begann ich ein paar bekannte Unix und DOS-Kommandos auf den Bilschirm zu jagen um zu sehen was passiert. Es passierte wirklich genug um herauszufinden, was für ein System ich hier eigentlich vor mir hatte, nämlich genau nicht das, was ich eigentlich eingegeben hatte.

Stattdessen erschien auf dem Bildschirm eine art grafische Benutzeroberfläche, die mir visuell klarzumachen versuchte, was ich wohl mit ihr machen könnte. Es schien eine wirklich vereinfachte und aufs nötigste reduzierte Sache zu sein, damit sich wirklich jeder damit zurecht finden würde. Allerdings war es eben nur auf den ersten Blick sehr einfach. Nachdem ich mich durch zahlreiche untermenus gequält hatte und an einigen Ecken sogar nach einem Passwort gefragt wurde, was ich souverän ignorierte und einfach woanders weiter machte, fand ich dann doch irgendwo eine Option, mit der ich einfach die Stromversorgung abschalten konnte. Nun, vielleicht war es nicht direkt dies, sondern eher die Möglichkeit, den Prozess, der die Stromversorgung kontrollierte, einfach zu beenden. Wie dem auch sei, jedenfalls entschloss ich mich einfach, dies zu tun und just in dem Moment, in dem ich auf "BESTÄTIGEN" drückte gingen auch schon fast alle der Kontrollämpchen hinter mir aus und es wurde sehr still um mich herum.

Es war alles so einfach gewesen. Einfach den Generator abklemmen und schon wars das. War es das aber wirklich? Ich schaute zur Kontrolle noch einmal in meine Brille. Was mich empfing war Dunkelheit. Es war nicht so, dass ich wirklich erwartet hatte irgend etwas zu sehen, immerhin war ich ja nicht wirklich noch in der virtuellen Umgebung, in der ich sonst wandelte sondern an einem Ort, der auch im virtuellen Raum nicht weiter definiert sein dürfte, aber irgend ein flimmerndes Bild hatte ich immer bekommen, und wenn es nur wirre Symbole und schlieren waren. Aber all dies fehlte nun. Ich war guter Hoffnung, dass mein Unternehmen von Erfolg gekrönt war.

Ich gehe wieder an die Oberfläche. Keiner der Roboter hält mich auf. Sie scheinen alle wie abgeschaltet da zu stehen und darauf zu warten, dass sie irgend ein Kommando von ihrem Herrscher, dem Zentralcomputer entgegennehmen können. Irgendwie schon logisch, waren sie doch niemals darauf programmiert mehr zu leisten, als die bestehende Technik am laufen zu halten.

Ich sehe den Ausgang, trete wieder auf die Strasse. Die frische Luft tut wirklich gut, gibt mir jetzt erst recht ein Gefühl von freiheit, von wahrem Leben. Ich sehe mich um, beobachte die Leute wie sie scheinbar blind in der Gegend herumtaumeln, gegen die wände laufen. Dann kommt jemand und hilft ihnen sich zu orientieren, hilft ihnen die Brillen abzunehmen, gibt ihnen die neue Sicht der Welt, wie ich sie vor ihnen auch erlebt habe. Ich denke noch, dass es für sie erst einmal ein Schock sein wird, dass die Umstellung sicherlich schwer sein wird. Aber da führt wohl kein Weg vorbei.

Vielleicht sollte ich mich erst einmal zu ihrem Anführer machen, sollte sie leiten bis sie selbst zurecht kommen, bis sie sich wenigstens selbst ernähren können, wissen wie die Welt sich jetzt dreht, wie alles was übrig ist noch funktioniert. Auf der grössten Kreuzung stelle ich mich auf eine Kiste, will zu ihnen sprechen, sie ein wenig aufmuntern.

"Ich habe euch befreit! Alles war eine Lüge! Euer ganzes Leben war eine einzige Farce, nichts war echt. Nicht einmal ihr selbst seid das, was ihr dachtet zu sein.

Jetzt wird alles anders. Wir können unsere Welt selbst bauen, selbst gestalten, wir sind wieder frei von dem Joch der maschinellen Unterdrücker..."

"ER war es. ER hat uns das angetan. ER hat die Maschiene zerstört!"

Und schon haben sie alle irgend etwas in der Hand, ein abgeschlagenes Stuhlbein, ein Stein, einen dickeren Ast oder auch ein Strassenschild und alle kamen sie zornig auf mich zu. Was haben die bloss alle, freuen die sich denn gar nicht? Immerhin habe ich ihnen ihr Leben wieder gegeben!

Ein Stein fliegt. Trifft. Stürzt zu boden. Die Masse schlägt auf ihn ein.

Es reisst mich aus dem Bett. Oh Gott. Was für ein abgefahrener Traum. Alle wollten sie mich umbringen, alle haben sie auf mich eingeschlagen. Sie haben wohl die neue Freiheit nicht verkraftet, zogen alle die schöne Simulation einer wahren Welt, auch wenn sie weit weniger schön ist, vor. Wäre wohl tatsächlich so.

Ich denke, ich werde wohl mit dieser Lebensllüge leben müssen. Aber wenigstens mein Display könnten sie mir reparieren, es flimmert schon wieder so...